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Vingegaard gewinnt die Tour de France - Meeus siegt in Paris

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Der alte und neue Tour-Patron Jonas Vingegaard liess sich schon unterwegs ein Gläschen Champagner reichen, dann radelte er entspannt die Champs-Elysees entlang.

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Jonas Vingegaard gewinnt zum zweiten Mal die Tour de France. © DPA pa

Der alte und neue Tour-Patron Jonas Vingegaard liess sich schon unterwegs ein Gläschen Champagner reichen, dann radelte er entspannt die Champs-Elysees entlang.

Auf den letzten von faszinierenden 3.405 Kilometern liess es der dänische Dominator mit seinen treuen Teamkollegen untypisch locker angehen. Auf seinem abschliessenden Triumphzug ins abendliche Paris kostete der 26-Jährige seinen zweiten Gesamtsieg bei der Tour de France voll aus.

Den letzten Etappensieg auf dem Prachtboulevard im Herzen der französischen Hauptstadt holte Jordi Meeus und sicherte dem deutschen Team Bora-hansgrohe den zweiten Tagessieg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt. Trotz des Triumphs im wichtigsten Sprint des Jahres stand der Belgier, der sich knapp gegen seinen Landsmann Jasper Philipsen durchsetzte, ganz im Schatten des Königs im berühmten Gelben Trikot.

Vingegaard dominiert

"Es war ein verrückter Kampf über drei Wochen, ich habe die Rivalität mit Tadej sehr genossen", sagte Vingegaard vor dem Start des letzten Tagesabschnitts, als sein souveräner Gesamtsieg vor seinem grossen Rivalen Tadej Pogacar schon Gewissheit war - auch wenn Pogacar entgegen aller Konventionen auf den Champs-Elysees noch einmal attackierte. Das gehörte aber eher in die Kategorie Entertainment denn Majestätsbeleidigung.

7:29 Minuten betrug schliesslich Vingegaards Vorsprung auf den Slowenen, der dennoch über fast zweieinhalb Tour-Wochen ein Konkurrent auf Augenhöhe war. Und der mit seinem zweiten Tagessieg auf der letzten schweren Bergetappe am Samstag nach Le Markstein in den Vogesen einen versöhnlichen Abschluss erreichte - die Tour hatte er mit seinem Einbruch in den Alpen am Mittwoch verloren. "Heute war ich aber wieder ich selbst", sagte Pogacar.

Buchmann auf Platz 21

Mit einem deutschen Etappensieg wurde es wie bei der Tour 2022 nichts - Georg Zimmermann und Phil Bauhaus waren bei ihren zweiten Plätzen nah dran. In der Gesamtwertung landete Emanuel Buchmann auf Platz 21. Sein Kapitän Jai Hindley holte immerhin dem deutschen Bora-hansgrohe-Team für einen Tag das Gelbe Trikot.

Schon 80 km vor dem Etappenziel wurde aus dem Fenster des Begleitfahrzeugs von Jumbo-Visma Champagner an das dominierende Team der Tour gereicht, dessen Agieren Ex-Champion Andy Schleck an "eine Armee deutscher Panzer" erinnerte. Allerdings war Jumbo anders als im Vorjahr, als drei Fahrer sechs Etappensiege und Wout van Aert (stieg am Donnerstag wegen der Geburt seines zweiten Sohnes aus) das Grüne Trikot holte, ganz auf den Erfolg des Kapitäns ausgerichtet.

Durchmarsch a la Bernard Hinault

Selten war ein Tour-Sieger in der Radsport-Neuzeit dominanter als Vingegaard - zumindest beim Blick auf die reinen Zahlen. In den vergangenen 25 Jahren hatten nur zwei Fahrer einen grösseren Vorsprung in Paris: Lance Armstrong lag 1999 ebenso wie Vincenzo Nibali 2014 7:37 Minuten vor dem Zweitplatzierten. Armstrong allerdings war ein Betrüger, und die 2014er-Tour litt unter der Aufgabe der Topstars Froome und Contador.

Und: Vingegaard hatte das Trikot bereits auf der sechsten Etappe erobert und danach nicht mehr abgegeben - ein Durchmarsch von einem so frühen Zeitpunkt war zuletzt 1981 Bernard Hinault gelungen.

Vingegaard für Pogacar zu stark

Ein Jammer nur, dass diese Tour, die zwei Wochen lang eine Sekundenklauberei zwischen den beiden grossen Duellanten war, ihre Spannung nicht ganz bis zum Ende trug - fast der gesamte Zeitunterschied resultierte aus Vingegaards Demonstration beim Bergzeitfahren und Pogacars Einbruch am folgenden Tag. Ansonsten wäre es eine Punktlandung gewesen.

Wie gross Vingegaards Respekt vor den Fähigkeiten seines Rivalen trotz des grossen Vorsprungs noch war, zeigte sich auf der letzten schweren Bergetappe am Samstag in den Vogesen. Am Schlussanstieg schaute sich Vingegaard immer wieder nervös nach Pogacar an seinem Hinterrad um, spurtete dann verbissen um jede Sekunde und um Platz zwei - "es ist nie vorbei, bis es wirklich vorbei ist", sagte der Däne.

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