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Wer schiesst die Tore?

Andy

Am Samstag startet die Schweiz gegen Ungarn ins EM-Turnier. Und die Fans stellen sich vor allem eine bange Frage: Wer bloss schiesst die Tore?

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Hoffentlich zeigt sich auch Zeki Amdouni an der EM treffsicher... © IMAGO / Langer

Im Tor, in der Verteidigung und auch im Mittelfeld: Da ist die Schweiz stark besetzt, besteht kein Grund zur Sorge, müssen wir uns vor anderen Teams nicht verstecken. Anders sieht es dagegen ganz vorne aus, wenn es darum geht, die Tore zu erzielen.

Breel Embolo ist in der Theorie unsere gefährlichste Offensivwaffe. Er hat in 63 Länderspielen 13 Tore erzielt. Aber: Sein letzter Treffer für die Nati gelang ihm an der WM 2022 gegen Serbien: Danach kam die Verletzungsmisere zuerst mit einem Kreuzbandriss und dann mit muskulären Problemen im Oberschenkel. Ob und wann er fit wird und wie sich die mangelnde Spielpraxis auswirkt – das bleibt mehr als fraglich.

Die Bilanz der restlichen Spieler im EM-Kader, die vom SFV als Stürmer aufgeführt werden, liest sich eher bescheiden: Kwadwo Duah hat gerade mal 45 Länderspielminuten auf dem Buckel und noch nie getroffen. Auf seinen ersten Nati-Treffer wartet auch Dan Ndoye (11 Länderspiele), der in der Offensive mächtig wirbeln kann, sich aber in der letzten Saison auch in Bologna nicht als Torjäger ausgezeichnet hat. In 32 Serie A-Spielen erzielte er ein Tor. Auch Ruben Vargas (43 Länderspiele, 7 Tore) ist kein Torminator, und Zeki Amdouni hat in seinen ersten 15 Länderspielen zwar sieben Mal eingenetzt und gezeigt, dass er weiss, wo das gegnerische Tor steht und auch in seiner ersten Premier League-Saison für Burnley fünf Treffer markiert. Aber in den letzten Wochen war er beim Absteiger unter dem neuen Bayern-Trainer Vincent Kompany meist nur noch zweite Wahl.

Das Fehlen von Itten

Einen klassischen Mittelstürmer hat Murat Yakin nicht im Kader, und so ist es umso erstaunlicher, dass er YB-Stürmer Cedric Itten – er kommt in bislang 12 Länderspielen immerhin auf fünf Tore – nicht einmal in sein erstes XXL-Kader berufen hat. Und dass Ittens Teamkollege Joël Monteiro, der für YB in der vergangenen Super League-Saison zwölf Tore erzielte, von Yakin schon früh aussortiert wurde. Damit scheint klar: Wollen die Schweizer gegen Ungarn, Schottland und Deutschland gewinnen, müssen auch andere in die Bresche springen.

Erster Anwärter ist Xherdan Shaqiri, der in 123 Einsätzen für die Schweiz 31 Tore erzielte und auch gegen Estland einmal traf (im zweiten Versuch eines Penaltys). Aber niemand weiss, wie gut der Amerika-Legionär auf der ganz grossen Bühne performen kann. Beim 4:0 gegen Estland war auch Rückkehrer Steven Zuber unter den Torschützen. In 54 Länderspielen kommt er auf elf Tore und hat gegen Estland nicht nur mit seinem Treffer bewiesen, dass er auf dem linken Flügel ein heisser Anwärter auf einen Platz in der Startelf ist. Aber gegen Österreich zog er sich eine Wadenverletzung zu, von der man noch nicht weiss, wie gravierend sie ist. Ein weiterer Offensivmann, der für Schweizer Torjubel sorgen könnte, ist der Basler Noah Okafor, der bei der AC Milan gezeigt hat, dass er als Joker eine gefährliche Waffe sein kann – sechs Tore in 28 Serie A-Spielen.

So oder so müssen wir hoffen, dass nicht nur die Stürmer, sondern auch die Mittelfeldspieler und Verteidiger treffen. So wie Nico Elvedi gegen Estland oder Silvan Widmer gegen Österreich. Und dass gerade auch Standardsituationen zum Erfolg führen. Dank dem Zauberfuss von Shaqiri, aber auch mit «hässlichen» Treffern nach Abprallern. Hauptsache, es scheppert im gegnerischen Kasten.

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