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Wie der FC Thun mit Mauro Lustrinelli Geschichte schreiben will

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Er selbst zählt zu den grossen Identifikationsfiguren des Vereins. Als ehemaliger Spieler, Co-Trainer und Nachwuchstrainer war er in vielen Bereichen des FC Thun tätig, ehe er 2022 mit der Mission Aufstieg erneut in den Kanton Bern wechselte. Diesen realisierte Lustrinelli innert drei Jahren souverän.

Lustrinelli
© Keystone

Dennoch wirkt Lustrinelli im Gespräch demütig. An den Aufstieg im Mai 2025 denkt er nur selten zurück. "Das Leben geht nach vorne. Den Aufstieg haben wir bereits geschafft." Nun will er weitere solche Nächte erleben. Er will mit dem Verein Geschichte schreiben, besonders nach dem guten Saisonstart. Aber noch nicht heute und morgen.

"Nur wegen des guten Starts setzen wir uns jetzt nicht einen Rang als Ziel. Denn das hängt nicht allein von uns ab. Aber wir möchten eine wichtige Rolle in der Super League spielen, und wir wissen, dass wir auch um die vorderen Plätze mitspielen können." Entscheidend ist für den Trainer, voller Neugier zu bleiben. Sich die Frage nach dem "Wohin?" zu stellen. Wohin reicht es dem FC Thun in dieser Saison?

Bis anhin siegte der Klub in fünf von acht Spielen. Die Mannschaft spielt dynamisch, will mit hohem Pressing früh Bälle erobern und nach vorne spielen - egal, wie der Gegner heisst. "Es bringt aber nichts, einen Plan zu haben, wenn man am Ende immer 0:5 verliert. In unserem Fall kamen glücklicherweise die Resultate und gingen die Pläne mehrheitlich auf", so Lustrinelli.

Als Grund dafür sieht Lustrinelli die Mentalität im Team, der Wille der Spieler, jeden Tag besser zu werden. Was sein Team aber noch lernen müsse, sei das eigene Spiel über 90 Minuten konsequent durchzuziehen. "Es reicht nicht, wenn wir während 70 Minuten ein gutes Spiel zeigen. So gewinnt man in dieser Liga nicht."

Es ist eine Lektion, welche die Thuner auf schmerzliche Art und Weise lernen mussten. Im Kantonsderby gegen YB stand es bis in die Schlussphase 2:2. Doch dann übernahm YB die Kontrolle, traf zweimal, und sorgte schliesslich für einen Sieg, der auf dem Papier klarer aussieht, als er war.

Bereits einige Wochen zuvor, hatte Thun in der ersten Runde des Schweizer Cups 0:1 gegen den Promotion-Ligisten FC Breitenrain verloren. "Das war eine Lehre. Uns wurde aufgezeigt, dass jedes Spiel hundert Prozent Einsatz braucht, egal, aus welcher Liga der Gegner stammt. Es ist normal, dass man als Team mal einen Weckruf braucht. Sofern man eine Reaktion zeigen kann, ist das auch kein Problem."

Und das gelang dem FC Thun. Fünf Tage nach dem Out im Cup reisten sie in den Letzigrund und schossen den FC Zürich mit 4:0 aus dem eigenen Stadion. Die Mannschaft von Lustrinelli zeigte den Hunger, den der Trainer im Cup noch vermisst hatte, und die Neugier, die laut ihm so wichtig ist.

Danach folgte ein Unentschieden gegen GC und zwei Niederlagen gegen Basel und eben YB, ehe die Mannschaft im Spitzenkampf gegen St. Gallen wieder zum Siegen zurückkehrte. Das war vor der Länderspielpause. In dieser hatten die Spieler Zeit zur Erholung. Auch habe man an der Effizienz in der letzten Zone gearbeitet, daran, die Offensive zu verbessern.

Ein Blick auf die Tabelle zeigt jedoch, dass die Offensive der Thuner eigentlich floriert. 16 Treffer in acht Spielen, einzig St. Gallen und Basel haben ebenso viele. Bisher gab es kein Meisterschaftsspiel, in dem der FC Thun nicht mindestens ein Tor erzielte.

Auch am kommenden Samstag stehen die Chancen also gut, dass zuhause in der Stockhorn-Arena über Tore gejubelt wird. Ein Duell zwischen zwei Welten steht an, denn Servette steht mit nur acht Punkten auf dem vorletzten Platz. Übermut wäre dennoch nicht angebracht. Zu oft bauten Aufsteiger im Laufe der Saison ab, weil sie sich die höhere Intensität eben doch nicht gewohnt waren.

"Das höre ich oft. Teilweise habe ich das Gefühl, die Leute warten nur darauf, dass wir einbrechen. Aber genau das ist unsere Motivation. Wir sind überzeugt von unserem Niveau und arbeiten täglich daran." Klar sei ihm das Risiko eines Leistungsabfalls bewusst. Aber so weit will Lustrinelli noch nicht überlegen. "Ich bin stolz auf unseren Saisonstart. Das schafft nicht jeder Aufsteiger."

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