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Xhaka spricht von der wohl "grössten Herausforderung" der Karriere

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Granit Xhaka startet am Samstag in seine 15. Profisaison - und erlebt dabei eine Premiere. Mit Sunderland wird der Basler wohl erstmals in seiner Karriere gegen den Abstieg spielen.

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Granit Xhaka war mit seinen vorherigen Klubs FC Basel, Borussia Mönchengladbach, Arsenal und Bayer Leverkusen in der Meisterschaft nie schlechter als im 8. Rang klassiert - nun steht ihm bei Sunderland wohl eine Saison im Abstiegskampf bevor © KEYSTONE/TIL BUERGY

Granit Xhaka dürfte genau wissen, auf was er sich mit seinem etwas überraschenden Transfer von Bayer Leverkusen nach Sunderland eingelassen hat. Immerhin stand er sieben Jahre mit Arsenal im Fokus und kennt den Fussball auf der Insel bestens.

Die Statistik und die Buchmacher sind skeptisch. In den letzten beiden Saisons mussten alle drei Aufsteiger den direkten Weg zurück in die zweite Spielklasse antreten - deren Schicksal war meist schon weit vor dem letzten Spieltag besiegelt. Die Experten erwarten in der kommenden Saison kaum etwas anderes - und Sunderland wird sogar ziemlich einhellig auf den 20. und letzten Platz gesetzt.

Der äusserst ehrgeizige Xhaka wird sich also mit 32 Jahren noch einmal umstellen müssen. Mit dem FC Basel, Borussia Mönchengladbach, Arsenal und Bayer Leverkusen waren zwei 8. Plätze die schlechtesten Rangierungen seiner Karriere. Nun mutet sich der Schweizer Rekord-Nationalspieler eine Aufgabe zu, die eines Herkules würdig wäre. Er soll eine junge, unerfahrene Truppe befähigen, in der Premier League zu bestehen.

"Ich liebe die Herausforderung", betonte Xhaka, nachdem er in Sunderland einen Dreijahres-Vertrag unterschrieben hatte. "Und dies ist vielleicht die grösste Herausforderung meiner Karriere." Kurz vor dem Saisonstart wurde der Captain der Schweizer Nationalmannschaft zudem auch bei Sunderland in diese Rolle befördert.

Der Basler glaubt, dass die Mentalität in Sunderland zu ihm passe. Die Gegend im (ehemaligen) Industriegürtel Englands bietet nicht den Glamour Londons und auch keine mondänen Seebäder wie in Brighton. Im 19. Jahrhundert galt Sunderland als die "Welt-Hauptstadt der Schiffsbauer", doch 1988 schloss die letzte Schiffswerft, fünf Jahre später folgte die letzte Kohlegrube. Die Arbeitslosenquote lag zeitweise bei über 20 Prozent.

Touristen verirren sich sozusagen nie nach Sunderland, doch die Begeisterung der Region für die "Black Cats" ist riesig. "Ich spüre die Energie der Leute", schwärmte Xhaka schon nach wenigen Tagen. Die besten Zeiten des Vereins liegen viele Jahre zurück. Zwischen 1892 und 1936 gewann Sunderland sechs Mal die Meisterschaft, 1973 dann auch noch den Cup. In der Meisterschaft folgten verschiedene Auf- und Abstiege, 2017 in die zweite und ein Jahr später sogar in die dritte Division.

Seit dem Einstieg des Zürchers Milliardärs Kyril Louis-Dreyfus, ein Erbe des ehemaligen Adidas-Chefs Robert Louis-Dreyfus, im Februar 2021 geht es wieder aufwärts. Ein Jahr später ging es zurück in die Championship und nun in die Premier League. Bei Leverkusen, wo er noch einen Vertrag über drei Jahre gehabt hätte, wurde Xhaka vorletzte Saison Meister und Cupsieger; auch in der neuen Spielzeit hätte er mit Leverkusen Champions League gespielt. In der Bundesliga war er auch näher der Basler Heimat. Aus dem Nordosten Englands gibt es keine regelmässigen Flüge in die Schweiz.

"Ich hatte das Gefühl, dass ich noch einmal eine Herausforderung brauche, eine grosse Herausforderung, ein Projekt", erklärt Xhaka seinen Wechsel. "Hier finde ich genau das." Trotz Investitionen von über 130 Millionen Franken wird es für Sunderland ein Überlebenskampf in der Premier League. Vor allem offensiv scheint (zu) wenig Qualität da zu sein. Auch der 49-jährige französische Cheftrainer Régis Le Bris, dessen Vertrag erst gerade vorzeitig verlängert wurde, verfügt über kaum Erfahrung auf höchstem Niveau.

Der Start wird für Sunderland wegweisend sein. Am Samstag treffen die "Black Cats" im ersten Ernstkampf der neuen Saison zuhause auf West Ham United, eine Woche später auswärts auf den Mitaufsteiger Burnley. Beides sind Teams, die ebenfalls gegen den Abstieg kämpfen dürften.

Im Herbst 2016, als Sunderland letztmals in der Premier League spielte, holte es aus den ersten zehn Partien nur zwei Punkte. Einen solchen Fehlstart kann sich Xhakas neues Team nicht leisten, sonst droht das gleiche Schicksal wie vor neun Jahren.

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