YB unter Druck: Wiedergutmachung in Bukarest gefragt
Nach dem Debakel gegen Panathinaikos wollen die Young Boys in der Europa League Wiedergutmachung betreiben. Das gilt nach einem holprigen Saisonstart auch für Lausanne-Sport in der Conference League.
Eine Woche nach der heftigen 1:4-Heimniederlage gegen Panathinaikos Athen will sich YB auf der europäischer Bühne rehabilitieren. Beim rumänischen Meister Steaua Bukarest, der mit einem 1:0-Sieg in die Europa League gestartet ist, geht es für die Berner auch darum, endlich die rote Laterne loszuwerden. Denn wie im letzten Jahr in der Champions League ist YB auch jetzt wieder Letzter.
Der Auftakt in die Ligaphase des zweithöchsten Europacup-Wettbewerbs war für das Team von Giorgio Contini ein Rückfall in alte Muster: Nach 19 Minuten stand es gegen Panathinaikos im Wankdorf bereits 0:3, die Gastgeber wirkten phasenweise überfordert. Es war nach dem stotternden Liga-Start und dem frühen Cup-Out gegen Aarau nicht die erste Enttäuschung der letzten Wochen. Deshalb steht auch Trainer Contini unter Druck.
Immerhin: In der Super League hat sich YB zuletzt etwas gefangen. Mit dem 4:2 im Kantonsderby gegen Thun feierten die Berner am Sonntag den dritten Meisterschaftssieg in Folge und schoben sich auf Rang 2 vor - nur einen Punkt hinter Leader St. Gallen. Doch der Auftritt gegen den Aufsteiger war alles andere als souverän. Nach einem 0:0 zur Pause gab es sogar Pfiffe im Wankdorf. Erst in der zweiten Halbzeit zeigte das Team Charakter und drehte nach einem 0:1-Rückstand die Partie.
Diese kämpferische Leistung wird auch am Donnerstag in Rumänien nötig sein, um europäisch endlich wieder einmal zu punkten.
Lausanne-Sport startet am Donnerstagabend (18.45 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Breidablik aus Island in die Ligaphase der Conference League. Zwischen europäischem Glanz und nationaler Tristesse liegen aktuell Welten.
Zwar sorgten die Waadtländer mit dem Coup gegen Besiktas Istanbul in den Playoffs für Aufsehen, doch in der Super League läuft es alles andere als rund. Nach sieben Spielen steht lediglich ein Sieg zu Buche - bei vier Niederlagen und zwei Unentschieden.
Nach dem 0:0 am Sonntag in Sitten zeigte sich Lausannes Trainer Peter Zeidler ungewöhnlich pessimistisch. "Ich glaube nicht, dass wir in dieser Saison in der Liga vorne mitspielen werden. Vielleicht ist jetzt der Moment gekommen, das offen zu sagen."
Zeidler verweist zurecht auf schwierige Begleitumstände: zahlreiche Abgänge im Sommer, Verletzungspech, Sperren. All das sei nicht spurlos an der Mannschaft vorbeigegangen. Dennoch bleibt der Anspruch klar formuliert. "Man muss es sagen: Zuerst kommt die Meisterschaft", betont der Deutsche. "Die Conference League ist schön - für die Stadt, für den Klub. Und wir werden alles geben. Aber unser erstes Ziel bleibt, in der Liga Punkte zu holen.“