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Zwei Schweizer am Aufstieg des HSV beteiligt

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Hamburg befindet sich am Samstag nach dem Aufstieg des HSV im Ausnahmezustand und mitten drin sind mit Miro Muheim und Silvan Hefti zwei Schweizer.

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Miro Muheim jubelt © KEYSTONE/DPA/GREGOR FISCHER

Es sind wilde Szenen, die sich nach der 6:1-Gala gegen Ulm und der damit feststehenden Rückkehr in die Bundesliga im Hamburger Volksparkstadion abspielen. Noch nach Mitternacht, das Spiel wurde um 22.25 Uhr abgepfiffen, strömen Unmengen von Fans in Richtung S-Bahnhof Stellingen.

Plötzlich fällt der Name Muheim, einer bezeichnet den gebürtigen Urner als "wichtigsten Mann", und dies, obwohl Teamkollege Davie Selke mit 22 Treffern die Torschützenliste der zweiten Bundesliga klar anführt. Das unterstreicht, welchen Status sich der 27-jährige linke Aussenverteidiger seit dem Wechsel von St. Gallen zum HSV im Sommer 2021 erarbeitet hat. Zum Aufstieg steuerte er ein Tor und 13 Assists bei.

An der Pressekonferenz geriet der erst 34-jährige Hamburger Trainer Merlin Polzin ins Schwärmen, als ihn die Nachrichtenagentur Keystone-SDA um eine paar Worte über Muheim bat. "Er hat als Spieler eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht, einerseits was die Offensive angeht mit seiner Standardqualität und seinen Bewegungen, die er immer wieder zeigt. Andererseits hat er sich in der Defensive extrem verbessert und dazu beigetragen, dass wir auch sehr, sehr gut verteidigt haben. Als Persönlichkeit machte er ebenfalls nochmals einen Schritt."

Muheim selber gab sich bescheiden, als er mit einem mit Bier gefüllten Zweiliter-Glas in der Hand zwei angereisten Schweizer Journalisten gegenübertrat. Danach gefragt, auf was er seine guten Leitungen zurückführt, antwortete er: "Ich versuche, jeden Tag alles zu geben und für die Mannschaft da zu sein, ihr zu helfen. Diese Saison hat das ganz gut geklappt." Muheim hat sich zu einem Leader des Teams entwickelt, wobei er betont, dass sie eine Gruppe mit sehr vielen Führungsspielern seien, sie die Verantwortung auf viele Schultern hätten verteilen können. "Das ist unglaublich bei dieser Gruppe."

Neben Muheim trug mit Silvan Hefti ein zweiter Schweizer Aussenverteidiger zum Aufstieg bei, am Samstag kam er allerdings nicht zum Einsatz. "Schon vor dem Spiel herrschte Gänsehaut-Stimmung", sagte der ebenfalls 27-Jährige, der auf diese Saison hin von Genoa in die Hansestadt gewechselt war. "Ich spürte von der ersten Sekunde an die hohe Erwartungshaltung. Der Aufstieg ist ein riesen Highlight."

Derweil ist Muheim einfach nur überglücklich, "dass wir endlich unser grosses Ziel erreicht haben." Endlich ist das richtige Wort. Nicht weniger als sechsmal scheiterte der HSV beim Versuch, in die Bundesliga zurückzukehren, wobei er nie schlechter als Vierter war. Immer wieder vergab er gute Ausgangslagen. Deshalb änderte sich das Bonmot von unabsteigbar zu unaufsteigbar - vor dem Abstieg 2018 war der Verein der "Dino" der Bundesliga gewesen. Das grösste Drama ereignete sich 2023, als die Hamburger nach dem 1:0-Sieg am letzten Spieltag in Sandhausen bereits den Aufstieg bejubelten, bis sie erfuhren, dass das Spiel zwischen Rebensburg und Heidenheim noch lief. Die Gäste, die einen Sieg benötigten, um den HSV hinter sich zu lassen, lagen bis zur 93. Minute 1:2 hinten, ehe sie noch 3:2 gewannen. Das entscheidende Tor fiel in der 99. Minute. Deshalb mussten die Hamburger als Dritter in die Barrage, in der sie am VfB Stuttgart scheiterten.

Doch das ist Tempi passati. Die Tränen der Trauer sind nun Freudentränen gewichen. "Es zeichnet uns aus, dass wir als Klub mit den Fans zusammen nie aufgegeben haben", sagte Muheim. "Die Erleichterung ist riesig. Ich freue mich für jeden einzelnen Fan. Die Unterstützung, die wir stets erhalten haben, ist wirklich unfassbar. Auch ich zog sehr viel Energie daraus."

Seit dem Abstieg explodierten die Mitgliederzahlen des Vereins sogar, mittlerweile umfasst er mehr als 120'000 Mitglieder. Als die Marke von 100'000 geknackt wurde, erstrahlte der Fernsehturm in den Klubfarben. Der Zuschauerschnitt in dieser Saison beträgt 56'324 Zuschauer - bei einer Kapazität von 57'000. Deshalb sagte Polzin, ein gebürtiger Hamburger, der am 24. November des vergangenen Jahres nach der Entlassung von Steffen Baumgart zum Chef befördert worden war: "Der HSV war nie weg."

Kurz nach diesen Worten stürmen ein paar Spieler, unter ihnen auch Muheim und Hefti, in den Presseraum und überschütten Polzin mit Bier. Danach gingen die Feierlichkeiten noch lange weiter. Der HSV ist nach sieben Jahren in der zweiten Bundesliga wieder dort, wo er hingehört.

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