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Zwei unerwartete Helden und ein Mann im Schatten

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Bei den beiden Siegen gegen Kosovo und Slowenien sind im Schweizer Nationalteam mehrere Geschichten geschrieben worden. Das ist das Fazit aus dem ersten Drittel der WM-Qualifikation.

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Nico Elvedi (links) jubelt nach seinem Treffer zum 1:0 mit Remo Freuler © KEYSTONE/EPA/ALESSANDRO DELLA VALLE

Nico Elvedi kommt nach dem Spiel gegen Slowenien mit einem breiten Lächeln zum Interview. Der Innenverteidiger hat zuvor nicht nur sein drittes Länderspieltor im 59. Einsatz erzielt, sondern auch sonst eine äusserst animierte Partie gezeigt. "Ich bin extrem stolz", sagt der 28-Jährige. "Denn das letzte Jahr war auch mental kein einfaches für mich." Von Fabian Schär verdrängt, verbrachte Elvedi die gesamte EM in Deutschland auf der Ersatzbank.

Und im Herbst, nach Schärs Rücktritt, fiel der Abwehrspieler im Nationalteam vorerst mit Fehlern und Sperren auf. Im März wurde Elvedi nicht einmal mehr aufgeboten, seine Zukunft im Schweizer Dress schien unklar. Nun aber hat der Mönchengladbach-Legionär ein eindrückliches Statement abgegeben. Zusammen mit Manuel Akanji bildete er die Innenverteidigung, die Vedat Muriqi und Benjamin Sesko problemlos in Schach hielt. Dazu noch die guten Angriffsauslösungen: Elvedi ist zurück.

Ein weiterer Verteidiger, der abgeschrieben schien, ist Silvan Widmer. Auch er war im März nicht im Aufgebot, nachdem er schon im Herbst davor nur zwei Teileinsätze bestritten hatte. Was beim 32-Jährigen hinzukommt: Er hat im Klub einen schweren Stand. Obwohl er in Mainz Captain ist, spielt er nur unregelmässig. "Ich habe über einen Wechsel nachgedacht, mich dann aber dagegen entschieden", sagt Widmer zwischen den beiden Partien mit dem Schweizer Nationalteam.

Er möchte sich zurückkämpfen, die Chance ergreifen, wenn sie sich bietet. Bei Murat Yakin ist ihm dies schon gelungen. Er steht zweimal in der Startelf, trifft gegen Kosovo zum zwischenzeitlichen 3:0 und holt gegen Slowenien den Eckball heraus, der zum 1:0 führt. "Silvan ist läuferisch auf einem hohen Niveau und hat eine grosse Offensivpräsenz", lobt Yakin den Rechtsverteidiger. Widmer hat sich seinen Platz bis auf Weiteres gesichert.

Während der schwachen Nations-League-Kampagne im vergangenen Herbst wurde immer wieder die Frage gestellt, ob der zurückgetretene Xherdan Shaqiri von einem Comeback überzeugt werden sollte. Inzwischen ist es jedoch ruhig geworden um diese Personalie. Das liegt auch daran, dass mit Fabian Rieder ein Spieler bereitsteht, der die Rolle von Shaqiri übernehmen kann. Der junge Berner, der unter Yakin schon auf diversen Positionen spielte, läuft gegen Kosovo und Slowenien als Zehner im Zentrum auf.

"Fäbu hat zwei wirklich gute Spiele gezeigt", lobt Yakin den 23-Jährigen. Mit seiner Bissigkeit sei Rieder ein wichtiges Element im Pressing, dazu kreiere er mit seinem Tempo immer wieder Chancen. Mit Attributen wie dem starken linken Fuss und seinen Freistossqualitäten erinnert Rieder ohnehin an seinen Vorgänger. Nach seinem Wechsel zu Augsburg hofft Rieder, endlich auch im Verein regelmässig zum Einsatz zu kommen. Dann dürfte bald niemand mehr nach Shaqiri fragen.

Bisher kam es kaum vor, dass Yakin zwei Spiele in Folge auf die gleiche Startaufstellung setzte. Nach der 4:0-Gala gegen Kosovo sieht der Trainer jedoch keinen Grund, gegen Slowenien etwas zu verändern. Was für elf Spieler ein Vertrauensbeweis ist, ist für die zwölf anderen eine bittere Nachricht. Stellvertretend für viele von ihnen steht Denis Zakaria. Er ist ein Spieler, der eigentlich zu gut ist, um auf der Ersatzbank zu sitzen.

Das weiss auch der Nationaltrainer, der grosse Stücke auf Zakaria hält, ihn aber vorerst vertrösten muss. Das Duo Granit Xhaka/Remo Freuler im Zentrum ist zu eingespielt, als dass er dem Captain der AS Monaco mehr Spielzeit in Aussicht stellen könnte. "Für mich ist es natürlich schwer", sagt der Mittelfeldspieler, der sich aber nicht beklagen möchte. "Es geht immer zuerst um das Team." Der 28-Jährige muss sich weiter gedulden, um endlich auch im Nationalteam eine wichtigere Rolle einzunehmen.

Breel Embolo erlebt derzeit seine beste Phase im Nationalteam. Mit seinem 21. Länderspiel-Treffer ist der 28-Jährige mit keinem Geringeren als Stéphane Chapuisat gleichgezogen. Nun steht er kurz davor, in die Top 10 der besten Torschützen der Nationalmannschaftsgeschichte einzuziehen. Ausserdem könnte der Basler einen über 90 Jahre alten Rekord einstellen. Wenn Embolo auch am 10. Oktober im wichtigen Auswärtsspiel gegen Schweden trifft, hätte er eine Serie von sechs Spielen mit mindestens einem Torerfolg. Das hatte zuletzt Leopold Kielholz zwischen Dezember 1933 und Oktober 1934 geschafft.

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