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Cool, cooler, ZSC Lions!

Andy

Titelfavorit ZSC Lions ist gegen den Lausanne HC harzig in den Playoff-Final gestartet, liegt nach dem 2:1-Sieg im ersten Spiel aber dennoch mit 1:0 in Führung. Gut möglich, dass die Waadtländer dieser verpassten Chance noch nachtrauern werden.

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Derek Grant jubelt über sein Traumtor, die Lausanner Connor Hughes und Igor Jelovac sind geschlagen. © KEYSTONE/Michael Buholzer

Die ZSC Lions zeigen sich in diesen Playoffs effizient. Und gnadenlos. Das 2:1 am Dienstag gegen Lausanne war bereits der neunte Sieg in Serie in der schönsten Jahreszeit des Eishockeys, nachdem die Lions bereits Biel und Zug mit einem Sweep in die Ferien geschickt hatten. Und Sieg Nummer 9 gelang nun, obwohl die Waadtländer am Ende mehr Torschüsse auf ihrem Konto hatten (35:28), phasenweise überlegen spielten und sehr wohl die Möglichkeit hatten, mit einem Break in der Serie in Front zu gehen. 

«Die ZSC Lions haben eine Lösung gefunden, um dieses Spiel zu gewinnen und wir, um es zu verlieren», sagte Lausanne-Verteidiger Joël Genazzi später. «Es war relativ eng. Beide Teams haben okay gespielt. Schlussendlich gelang es uns leider nicht, bei Fünf-gegen-Fünf ein Tor zu erzielen.» Sein Teamkollege Igor Jelovac gab zu Protokoll, nichts bedauern zu müssen: «Das können wir im Moment nicht, vor allem, weil wir unser Bestes gegeben haben. Wir haben noch sechs Spiele, um das Blatt zu wenden.»

Knappe Siege statt knappe Niederlagen

Der Dritte der Regular Season zeigte in der Swiss Life Arena tatsächlich eine starke Leistung, auch wenn Lausanne-Trainer Geoff Ward das Ganze etwas differenzierter sah und mit seinem Team nicht ganz zufrieden war. «Wir haben gut gespielt, aber nur zeitweise», so der kanadische Coach. «Es war nicht unser bestes Spiel, aber es war ein enges Spiel. Wir hatten Schwierigkeiten, von innerhalb der gefährlichen Zone zu schiessen. Unser Hauptaugenmerk liegt nun darauf, einen Weg zu finden, solche Ein-Tor-Niederlagen in Ein-Tor-Siege umzuwandeln.»

Klar ist, dass in dieser Saison gegen diese starken ZSC Lions ein guter Auftritt nicht reicht, sondern schon fast perfekte Leistungen nötig sind, um ein Spiel zu gewinnen. Die Zürcher haben gerade in diesen Playoffs immer einen Weg gefunden, sich aus kritischen Situationen zu befreien und einen Rückstand in einen Sieg zu drehen. So wie am Dienstag, als Damien Riat in der 15. Minute Lausanne in Führung schoss, später aber Yannick Weber und einmal mehr Derek Grant – er erzielte sein neuntes Tor in diesen Playoffs – für die Zürcher Wende sorgten. Und hinten l erneut Goalie Simon Hrubec glänzte, 97,14 Prozent der Lausanner Schüsse entschärfte und so den ebenfalls starken LHC-Keeper Connor Hughes (92,86 Prozent) in den Schatten stellte. Cool, cooler, ZSC Lions!

Den Rost abgelegt

«Das Feld hat sich irgendwie geöffnet, ich habe dann einfach versucht, das Tor zu treffen – und er ging rein», erklärte der Kanadier Grant später sein brillantes Tor, das er nach einem Rush über das ganze Feld erzielte, nachdem er in der Defensive mit Körpereinsatz den Puck erobert hatte. Es sei grossartig, zu Hause zu spielen, vor allem nach einer so langen Pause. «In der ersten Hälfte des Spiels waren wir etwas rostig, aber wir haben einen Weg gefunden. Hrubec war wieder einmal hervorragend, rettete uns, wenn wir es brauchten. Es ist wichtig, vorwärtszukommen. Jetzt können wir uns auf das nächste Spiel konzentrieren.»

Genau dieses Zürcher Selbstverständnis, mit dem Sieg an Sieg gefeiert wird, ist nun die grosse Gefahr für die Lausanner, die bereits am Donnerstag unter Zugzwang stehen und zurückschlagen müssen, um nicht schon früh stark in Rücklage zu geraten. Denn wenn die Zürcher Maschinerie richtig ins Laufen gerät, ist sie kaum mehr zu stoppen. Und dies gerade auch im fremden Stadion: In den vier Playoff-Auswärtsspielen dieser Saison kassierte der ZSC gegen Biel und Zug lediglich ein Tor!

So ist es alles andere als unrealistisch, dass die ZSC Lions perfekte Playoffs spielen und mit zwölf Siegen in Folge zum Titel stürmen – es wäre eine Premiere im Schweizer Eishockey. Den aktuellen Rekord hält der Rekordmeister HC Davos, der in der Saison 2010/11 die ersten elf Playoff-Duelle gegen Gottéron, Zug und Kloten gewann, bevor den Fliegern im zweitletzten Saisonspiel in Davos in der Overtime der einzige Sieg gelang. So weit ist es aber noch nicht, und so warnt Verteidiger Yannick Weber, der seine Karriere mit dem ersten Meistertitel krönen will: «Wir waren nicht besonders gut. Und Lausanne wird zu Hause sicher noch stärker auftreten.»

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