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Zürcher Heimstärke gegen das Lausanner Momentum

Andy

Nun ist der Playoff-Final zwischen den ZSC Lions und dem Lausanne HC nur noch eine Best-of-Three-Serie, automatisch wird der Druck immer grösser. Wer sichert sich heute Abend in der Swiss Life Arena zwei Meisterpucks?

ZSC
Lausanne (hier Jiri Sekac) und die ZSC Lions (Christian Marti) werden sich auch im fünften Finalduell intensive Zweikämpfe liefern. © KEYSTONE/Peter Klaunzer

Die Zürcher und die Waadtländer liefern sich eine hart umkämpfte Finalserie. Eine engere Kiste, als man gemeinhin wohl gedacht hatte, nachdem die ZSC Lions mit acht Siegen in Serie durch die Viertel- und Halbfinals gestürmt waren. Wobei ZSC-Verteidiger Christian Marti nach der Niederlage am Dienstag in Lausanne sagte: «Es ist der Final, Lausanne ist ein sehr guter Gegner. Wir haben nicht erwartet, dass wir in Jeans hier runterfahren können und uns der Sieg geschenkt wird. Das wäre zwar schön, aber es ist nun mal nicht so.»

Der Lausanne HC zeigt beeindruckende Leistungen, findet aktuell zumindest zuhause immer das richtige Rezept und ist auch in den Auswärtsspielen nie chancenlos. Härte, Tempo, Selbstbewusstsein – es passt. Dazu kommt, dass die Waadtländer auch mit Niederlagen umgehen können und sich nicht erschüttern lassen. Und so will auch Geoff Ward vor den entscheidenden Spielen nichts von Druck wissen und sagt: «Es gibt keinen Druck. Normalerweise spürt man ihn, wenn man unvorbereitet ist. Wir müssen unser Spiel spielen. Die Gruppe hat genug Erfahrung, denn wir haben bisher jedes Szenario durchgespielt.» 

13 Heimsiege in Folge

So weit, so gut. Doch die Lausanner sind gefordert, auch wenn sie in dieser Saison schon weiter gekommen sind als erwartet, während für die ZSC Lions nach dieser starken Saison eigentlich nur der Titel gut genug sein kann. Dafür müssen die Zürcher im schlechtesten Fall alle Heimspiele in diesem Final gewinnen, also noch zweimal in der Swiss Life Arena siegen. Angesichts ihrer Heimstärke – letztmals haben sie am 20. Januar daheim verloren (1:3 gegen Kloten) und seither 13 Siege aneinandergereiht. «Wir müssen einen Weg finden, um dort zu gewinnen», sagt LHC-Coach Geoff Ward. «Wir müssen alles daran setzen, dass wir mit einem Sieg nach Hause fahren.» Wobei es für ihn heute schwieriger wird, sich im Duell mit ZSC-Coach Marc Crawford durchzusetzen, da die Zürcher im Heimspiel den Vorteil des letzten Wechsels haben und so steuern können, gegen wen sie ihren Paradesturm Sven Andrighetto-Denis Malgin-Rudolfs Balcers spielen lassen.

«Der Einsatz hat nicht wirklich gestimmt», lautete nach der Niederlage am Dienstag das Urteil von ZSC-Verteidiger Yannick Weber. «Im Vergleich zum dritten Spiel war es wie Tag und Nacht. Das ist definitiv nicht die Art und Weise, wie wir Schweizer Meister werden. Zu viele Geschenke, zu viele unnötige Aktionen bei den Gegentoren, zu viele Strafen.» Weniger hart geht Trainer Crawford mit seinem Team ins Gericht. Er sagt, er habe viele gute Dinge gesehen und wies auf die verpassten Möglichkeiten während der doppelten Überzahl hin: «Einmal trafen wir die Latte und einmal das leere Tor nicht. So ist Hockey manchmal. Wir müssen diesen Abend schnell vergessen und nach vorne schauen.» 

Die Energie des Momentums

Aktuell scheint es, dass das berühmt-berüchtigte Momentum auf Seiten des LHC ist. Jenen Zustand, den Lausanne-Sportchef John Fust in den Westschweizer Medien folgendermassen beschreibt: «Man kann die Energie, die man in solchen Momenten spürt nicht wirklich beschreiben. Man fühlt sich wie in einer Blase, man spürt die Energie des Moments. Das Momentum, wenn es einmal begonnen hat, ist eine Kraft, die schwer zu stoppen ist. Es ist etwas, das man nicht berechnen, nicht kontrollieren kann.»

Fakt ist aber, dass bislang das Heimteam immer die passende Antwort bereit hatte. Und so sagt auch Lausanne-Verteidiger Andrea Glauser: «Wir müssen schauen, was wir besser machen können, denn wir haben Fehler gemacht. Wenn jeder so spielt, wie es der Trainer verlangt, ist es wirklich einfacher, weil wir wissen, was der andere macht. Der Trainerstab macht einen tollen Job, damit wir mit jedem Einsatz besser werden.» Trainer Geoff Ward selber sagt: «Der Final wird nun in einer Miniserie von drei Spielen entschieden und irgendwie ist alles, was bisher passiert ist, unwichtig.» Oder wie Stürmer Jason Fuchs erklärt: «Wir müssen die kleinen Details aneinanderreihen, die uns bis jetzt gefehlt haben, um in Zürich einen Sieg zu kratzen.»

Den Lausannern kann auch ein Blick in die Statistik Mut machen. Denn bislang wurde im Schweizer Eishockey erst eine Finalserie mit sieben Heimsiegen entschieden. 2007 war dies der Fall, als der HC Davos gegen den SC Bern dank eines Treffers von Robin Leblanc die Finalissima für sich entschied. So weit sind wir aber noch nicht, zudem besteht ja auch die Möglichkeit, dass die ZSC Lions am Donnerstag daheim und dann am Samstag in der Vaudoise Aréna gewinnen.

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