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Das Meisterduell der Österreicher

Andy

Der eine hat die NHL hinter, der andere noch vor sich. Doch beide mischen das Schweizer Eishockey auf und spielen im Playoff-Final Hauptrollen: die Stürmer Michael Raffl (35, Lausanne HC) und Vinzenz Rohrer (19, ZSC Lions).

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Michael Raffl fand im ersten Finalspiel kein Durchkommen gegen die ZSC Lions. © KEYSTONE/Ennio Leanza

Das erste Finalspiel am Dienstag war hart umkämpft, ehe der 2:1-Sieg der ZSC Lions feststand. Eine Schlüsselrolle spielte dabei der Vorarlberger Vinzenz Rohrer, der 18 Sekunden vor Schluss das eminent wichtige Bully im eigenen Drittel bestritt, dieses zwar verlor, danach aber im Kampf an der Bande gemeinsam mit dem finnischen Verteidiger Mikko Lehntonen dafür sorgte, dass die Waadtländer den Puck nicht mehr in die Gefahrenzone spielen konnten.

Es war eine typische Aktion für den 19-jährigen Vorarlberger, der schon als Junior in den Nachwuchs der Zürcher gewechselt hatte und nach zuletzt zwei Jahren im kanadischen Juniorenhockey in dieser Saison zu seinem Debüt in der National gekommen ist. Rohrer glänzt mit Kampf, Leidenschaft, gibt immer vollem Einsatz und hat sich so trotz seiner Jugendlichkeit einen Fixplatz und grosses Vertrauen von Coach Marc Crawford erobert. «Jedes Mal, wenn man bei einem Penaltykilling das Momentum auf seine Seite bringen kann, ist das positiv», sagte ZSC-Coach Crawford nun gegenüber dem Blick. «Es sind die harten Arbeiter, die da zum Einsatz kommen – Lehtonen, der sich in einen Schuss stellt, oder das Rohrer-Kid, das die Duelle gewinnt, die Abwehraktionen oder die Paraden von Hrubec. Das hat Emotionen in unser Spiel gebracht und die Fans begeistert.» 

629 Spiele in der NHL

Rohrer wurde 2022 in der dritten Runde und als Nummer 75 overall von den Montreal Canadiens gedraftet – und seine Zukunft liegt zweifellos in der NHL. Der besten Liga der Welt, die sein österreichischer Landsmann Michael Raffl aus 629 Spielen für Philadelphia, Washington und Dallas bestens kennt, ehe er auf die Saison 2022/23 nach Europa zurückkehrte und beim Lausanne HC unterschrieb.

Raffl ist Captain, Schlüsselspieler und Leithammel bei den Waadtländern, und dies, obwohl er in diesen Playoffs in seiner Mannschaft mit sieben Punkten (4 Tore, 3 Assists) «nur» der sechstbeste Skorer ist. Doch die Bedeutung des Stürmers für sein Team lässt sich nicht mit dieser Produktivität beschreiben, denn er hat die Gabe, voranzugehen und seine Kollegen mitzureissen. Oder wie er sagt: «Ich spiele mein Spiel, und ich arbeite hart genug, damit die Kollegen sehen, was abgeht und wie man in den Playoffs spielen sollte.»

Raffl ist einer, der dem Gegner unter die Haut gehen kann. Ein Typ, den man lieber als Teamkollegen denn als Gegenspieler hat. Der auf dem Eis die Vorgaben und Anweisungen von Coach Geoff Ward vorlebt und an seine Mitspieler weitergibt. Und der alles für den Sieg tut. Entsprechend sagte er nach der 1:2-Niederlage im ersten Finalspiel: «Wir müssen und können uns steigern.»

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Vinzenz Rohrer sorgt bereits in seiner ersten Profisaison für viel Aufsehen.

Für den jungen Vorarlberger Rohrer ist der routinierte Kärntner Raffl eines seiner Vorbilder, wie er sagt: «Es ist unglaublich, wie er als Österreicher über 600 Spiele in der NHL spielte. Während meiner ganzen Juniorenkarriere sah ich ihn in der NHL spielen. Das prägte mich auch.» Auf dem Eis wird «The Young Rohrer Kid» seinen Landsmann aber heute Abend in der Lausanner Vaudoise Aréna nicht bewundern, sondern versuchen, ihn zu besiegen. Und in seiner ersten Profisaison gleich Meister zu werden. Auch in diesem Match wird Rohrer wohl Bullys spielen, vor Eifer brennen und zittern, bevor der Puck eingeworfen wird. «Es ist natürlich super, vom Coach so viel Vertrauen zu bekommen. Das ist nicht selbstverständlich mit 19», sagt der Stürmer über die Tatsache, dass er in seinen jungen Jahren diese Bullys bestreiten darf. «Aber ich glaube, es hat irgendwo einen Grund, und ich versuche, es weiter so gut wie möglich zu machen.»

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