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GC: Mit Bruno Berner und einem Hauch Nostalgie gegen den Trend

Patrick

Gestern hat der Grasshopper Club sein neues Heimtrikot für die Saison 2023/2024 präsentiert. Mit der Integration des «Heugümpers» und der orangen Beflockung auf dem Rücken weckt es Erinnerungen an die grossen Zeiten des Rekordmeisters. In der Realität droht auch in dieser Saison der Abstiegskampf.

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Dominik Schmid: Weiter Leistungsträger bei GC oder doch ein weiterer gewichtiger Abgang? © IMAGO / Geisser

Die Mannschaft

21 Transferbewegungen (11 Zuzüge, 10 Abgänge, inkl. Leihspieler) verzeichnete der Grasshopper Club Zürich seit dem Ende der letzten Meisterschaft. Eine enorme Zahl und Beleg dafür, dass GC nach einem Jahr der relativen Kontinuität abermals einen Neuanfang startet. Verlassen haben den Klub Leistungsträger wie Goalie André Moreira, die Verteidiger Noah Loosli (VfL Bochum) und Bendeguz Bolla (Wolverhampton Wanderers), Topskorer Hayao Kawabe (Wolverhampton Wanderers) oder Eigengewächs Petar Pusic. Ersetzt werden sie von in der Schweiz noch grösstenteils unbekannten oder noch nicht bewährten Spielern. Namhaftester Zuzug ist der langjährige Luzerner Publikumsliebling Pascal Schürpf (33), der bei den Hoppers eine Art Leader-Rolle übernehmen soll, nun aber aufgrund einer Knieverletzung fast die komplette Vorbereitung verpasst. Gespannt sein darf man darüber hinaus auf die drei Neulinge Kristers Tobers (Innenverteidiger, Nationalspieler Lettland), Theo Carboneau (rechter Flügel, Nationalspieler Kanada) und Nigel Lonwijk (Abwehr, Wolverhampton Wanderers), die allesamt trotz ihres jungen Alters bereits Erfahrungen auf internationalem Niveau gesammelt haben. Trotzdem: In der Summe ist der GC-Kader jünger und günstiger, aber wohl kaum besser geworden.

Der Trainer

Auch auf dem Trainerposten geht der 27-fache Schweizermeister mit einem frischen, aber dennoch alt-bekannten Gesicht in die neue Saison: Bruno Berner (45) ersetzt Giorgio Contini (49), der bei GC während zwei Spielzeiten nie richtig angekommen ist. Mit Berner, der vom FC Winterthur kommt, kehrt ein Mann nach Zürich zurück, der zwischen 1997 und 2002 71 Spiele für die Grasshoppers absolvierte, zwei Meistertitel feierte und den Klub aus den Zeiten kennt, als der im Schweizer Fussball noch zu den Top-Adressen zählte. Es ist denn auch der Wunsch, dass mit Berner wieder mehr Identifikation und Siegermentalität zurückkehren, welche im Umfeld die Hoffnung auf eine wieder erfolgreichere Saison schürt. Gewiss, es ist durchaus möglich, mehr aus dem Kader der Grasshoppers zu holen, als dies zuletzt der Fall war.  Ob dafür aber alleine die Rückkehr von Bruno Berner ausreicht – der notabene vor der wohl grössten und schwierigsten Aufgabe seiner bisherigen Trainerkarriere steht – bleibt abzuwarten.

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Gibt neu bei GC die Richtung vor: Bruno Berner

Das Umfeld

Wenn Bruno Berner knapp 20 Jahre nach seinem Weggang als Spieler bei seiner Rückkehr als neue Identifikationsfigur und Hoffnungsträger gilt, sagt das auch viel über die Versäumnisse der Champion Union HK Holdings Limited aus, der 90 Prozent der Anteile der Neue Grasshopper Fussball AG gehören. Gewiss, die chinesischen Investoren haben seit der Übernahme im Frühjahr 2020 über CHF 30 Millionen in den Klub gepumpt und diesem damit das Überleben gesichert. Von der damals proklamierten Rückkehr an die nationale Spitze ist GC aber nach wie vor ein grosses Stück entfernt. Für das Umfeld des Klubs muss das ein Enttäuschung sein, genauso wie für die Besitzer selbst, denen es nicht gelungen ist, die für Schweizer Verhältnisse überdurchschnittlichen Mittel erfolgreich einzusetzen. Grossen Anteil an der ungenügenden Entwicklung haben diverse personelle Fehlbesetzungen im sportlichen Bereich sowie das Fehlen einer klar erkennbaren Führungsstruktur im Klub, welche sich immer wieder auch im kommunikativen Bereich manifestiert. Dass mit dem neuen britischen Präsidenten Matt Jackson (51) frischer Wind nach Zürich kommt ist zwar möglich, sollte aber eher nicht erwartet werden.  

Prognose

Bei den Grasshoppers gibt es zum Saisonstart zahlreiche Fragezeichen. Der runderneuerte, vergünstige Kader ist schwierig einzuschätzen und zwischen Rang 4 und 12 scheint in der vergrösserten Super League ohnehin sehr vieles möglich. Das gilt insbesondere für GC, dass den Sprung in die Champions Group aber nichtsdestotrotz verpassen dürfte. Rang 8.

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