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It's Playoff Time: Schweizer NHL-Cracks dürfen hoffen

Younes

Nach 82 Spielen ist es endlich soweit: Ab heute duellieren sich die besten Eishockey-Teams der Welt in den NHL-Playoffs um den Stanley Cup. Mit dabei sind mit Kevin Fiala, Roman Josi, Nino Niederreiter und Pius Suter auch vier Schweizer – allesamt mit Aussenseiterchancen.

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In der zweiten Saisonhälfte oft am richtigen Ort: Roman Josi (in gelb) und die Nashville Predators © IMAGO / USA TODAY Network

Vancouver Canucks (#2) vs. Nashville Predators (#7)

Zum Start der Playoffs in der Western Conference kommt es ab in der Nacht zum Montag zum Duell zwischen Playoff-Neuling Pius Suter (VAN) und Star-Verteidiger Roman Josi (NSH).

Ausgangslage

Auf dem Papier ist dieses Duell eine relativ klare Sache, trifft doch der Champion der Pacific Division (82 Spiele / 109 Punkte) auf das erste Wild-Card-Team mit einer Bilanz von 99 Punkten aus 82 Spielen. Aber aufgepasst: Während die Canucks wie die Feuerwehr in die Saison starteten, haben ihr offensiver Output (Nr. 24) und ihre Leistungen insgesamt seit dem All-Star-Wochenende merklich abgenommen. Auf der anderen Seite gehören die Preds im ersten Jahr unter Head Coach Andrew Brunette zu den Teams der zweiten Saisonhälfte. Nach einer 2:9 Heimschlappe gegen die Stars im Februar bereits abgeschrieben, legten sie im Anschluss eine Serie von 18 Spielen ohne Niederlage aufs Eis und sicherten sich so ihren Platz unter den Top 8.

Schlüsselspieler

Zu den herausragenden Figuren in Nashville gehören neben Roman Josi (23 Tore, 62 Assists) der schwedischer Stürmer Filip Forsberg (Karrierebestwerte mit 48 Toren und 94 Skorerpunkten) sowie Torhüter Juse Saaros. Der Finne spielt statistisch gesehen zwar die schwächste Saison seiner Karriere (2,86 GAA, Fangquote von 90,6%), gilt aber als Goalie für grosse Spiele. Diese wird er gegen die Canucks um Verteidigungs-Quarterback Quinn Hughes (91 Skorerpunkte) und die Angreifer J.T. Miller (103 Skorerpunkte), Brock Boeser (40 Tore) und Elias Pettersson (89 Skorerpunkte) auch liefern müssen, wenn die Preds eine realistische Chance haben wollen. Auf der anderen Seite steht ihm mit dem wiedergenesenen Thatcher Demko einer der statistisch besten Keeper dieser Spielzeit gegenüber.

Die Schweizer

Roman Josi ist der Captain und Kopf der Mannschaft aus der Music City. Nach der zweitproduktivsten Saison seiner Karriere, gehört er abermals zu den Kandidaten auf die Norris Trophy (Auszeichnung für den besten Verteidiger der Liga). Kann er das Spiel seiner Mannschaft auch in den Playoffs entscheidend prägen, dürfte es um die Chancen der Predators nicht allzu schlecht bestellt sein. Bei den Canucks blickt Pius Suter auf eine unauffällige, aber sehr solide erste Saison (14 Tore, 15 Assists, +17) zurück und hat die mit ihm verknüpften Erwartungen erfüllt. Trotz zuletzt stagnierender Formkurve könnte der Zürcher in den Playoffs sogar als Teil der ersten Sturmformation an der Seite von J.T. Miller und Brock Boeser beginnen.

Direktbegegnungen

Alle drei Direktduelle zwischen Vancouver und Nashville gingen in dieser Spielzeit an die Kanadier. Allerdings fanden sie allesamt noch vor Weihnachten und damit zu einem Zeitpunkt statt, als die Predators ihre Form noch suchten. Im Übrigen gab es diese Paarung in den Playoffs schon einmal: 2011 besiegten die Canucks die Preds ebenfalls in der 1. Runde in sechs Spielen.

 

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Wieder fit und bereit für seine 11. Playoffs: Nino Niederreiter (IMAGO / USA TODAY Network)

Winnipeg Jets (#3) vs. Colorado Avalanche (#6)

Im Duell zwischen den Winnipeg Jets (mit Nino Niederreiter) und den Colorado Avalanche treffen zwei der regelmässigsten Playoff-Gäste der letzten Jahre aufeinander. Umso erstaunlicher, dass sich die beiden Rivalen aus der Central Division dort nun zum ersten Mal direkt gegenüberstehen. Los geht es ebenfalls in der Nacht zum Montag.

Ausgangslage

Die beste Defensive der Liga (WPG) trifft auf die beste Offensive (COL). Gleichzeitig kommt es zum Duell zwischen dem aktuell formstärksten Team (die Jets gewannen zuletzt 8x in Folge) und dem Titelkandidaten, der zuletzt am meisten schwächelte (COL). Beim Blick auf diese Statistiken wird schnell klar, dass der Stanley Cup Sieger 2002 nur bedingt optimistisch zum Playoff-Auftakt in die kanadische Prärie reisen kann. Und dennoch steigt die Franchise aus Denver nicht zwingend als Aussenseiter in die Serie mit den Jets. Denn wer über drei überragende Individualisten wie Topskorer Nathan MacKinnon (51 Tore, 89 Assists), Flügelstürmer Mikko Rantanen (über 100 Skorerpunkte in der zweiten Saison in Folge) und Verteidigungsminister Cale Makar (89 Skorerpunkte) verfügt, hat grundsätzlich immer die Möglichkeit, einem Spiel seinen Stempel aufzudrücken.

Die Schlüsselspieler

Über Colorados «Big 3» und ihr Potential haben wir bereits gesprochen, zur wahren Schlüsselfigur auf Seiten der Avs könnte jedoch Alexander Georgiev werden. Der 28-jährige Russe ist zwar der NHL-Torhüter mit den meisten Siegen in dieser Saison, dies aber in erster Linie, weil er nach der Verletzung seines Backups Pavel Francouz in über 60 Spielen zum Einsatz kam. Zuletzt kassierte Georgiev in fünf von sechs Spielen mindestens vier Tore und wird sich steigern müssen, wenn er seinem Team im Duell mit dem seit Jahren herausragenden Connor Hellebuyck eine Chance geben will. Auf Seiten der Jets kommt zudem just zum Playoff-Auftakt erstmals die potentiell geballte Offensivkraft der Kanadier zusammen. Die längere Zeit mit Verletzungen ausgefallenen Mark Scheifele (72 Punkte), Kyle Connor (61 Punkte) und Gabe Vilardi (36  Punkte) sind zurück, Nikolai Ehlers (61 Punkte) war nie weg und neu sind rund um die Trade Deadline auch noch Center Shane Monohan (24 Punkte in 33 Spielen) und Flügel Tyler Toffoli (7 Tore in 17 Spielen) hinzugekommen. Die Mannschaft von Trainer Rick Bowness kann also aus dem Vollen schöpfen.

Die Schweizer

Bereits zum elften Mal in seiner Karriere ist Nino Niederreiter in den NHL-Playoffs mit von der Partie. Schied er mit den Jets im vergangenen Jahr noch in Runde 1 aus, hofft der Bündner dieses Mal auf einen längeren «Run». Zuletzt verpasste der 31-Jährige fünf Spiele verletzt, kehrt aber für die beiden abschliessenden Regular-Season-Spiele zurück und konnte dort mit einem Assist auch seine vierzehn Spiele andauernde Punkteflaute beenden. Generell ist Niederreiter in dieser Spielzeit (18 Tore, 16 Assists) bislang weniger produktiv als auch schon, hat seinen Platz in der dritten Linie neben Adam Lowry und Mason Appleton jedoch gefunden. Ob in seiner 15. NHL-Saison erstmals mehr als ein Platz im Conference-Final drin liegen könnte?

Direktbegegnungen

Dreimal standen sich die Jets und Colorado in dieser Saison direkt gegenüber, dreimal behielten die Kanadier dabei das besser Ende für sich. Zuletzt fügte man den Avs beim 7:0 in Denver sogar die peinlichste Schlappe der ganzen Saison bei, was allerdings nicht zwingend ein Vorteil sein muss. Noch schlimmer kann es für MacKinnon, Makar und Co. eigentlich gar nicht mehr kommen.

 

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Kevin Fiala und Los Angeles messen sich wieder einmal mit den Edmonton Oilers (IMAGO / USA TODAY Network)

Edmonton Oilers (#4) vs. Los Angeles Kings (#5)

Als letzter der vier Schweizer greift Kevin Fiala mit den Los Angeles Kings in der Nacht auf Dienstag in die NHL-Playoffs ein. Gegner ist der alte Rivale aus der Pacific Division, die Edmonton Oilers.

Ausgangslage

Zum dritten aufeinanderfolgenden Mal treffen Kevin Fialas Los Angeles Kings in der ersten Runde der NHL-Playoffs auf die Edmonton Oilers. Nach dem knappen Scheitern in den beiden Vorjahren, hoffe die Kalifornier nun beim dritten Anlauf auf etwas mehr Schlachtenglück. Doch einfach wird die Aufgabe auch in diesem Jahr nicht. Im Gegenteil. Denn obwohl die Kings in dieser Saison die drittbeste Verteidigung und das zweitbeste Penalty-Killing in den Kampf gegen «McJesus» & Co. werfen können, haben sich auch die Kanadier noch einmal gesteigert. Seit dem Trainerwechsel von Jay Woodcroft zu Kris Knoblauch im November stellen die Oilers sogar das beste Team der Liga und haben es in dieser Zeitspanne als einzige Mannschaft geschafft, mehr als 70% ihrer Spiele zu gewinnen. Können die Kings da mithalten?

Die Schlüsselspieler

Klarer könnte die Ausgangslage in dieser Hinsicht nicht sein: An den beiden Oilers-Topskorern Connor McDavid (138 Punkte) und Leon Draisaitl (106 Punkte) wird in dieser Serie auch 2024 kein Weg vorbeiführen. Zwar verfügt Los Angeles mit Top-Scorer Adrian Kempe (75 Punkte), Kevin Fiala (73 Punkte), Captain Anze Kopitar (70 Punkte) oder dem lange verletzten Viktor Arvidsson (15 Punkte in 18 Spielen) durchaus auch über offensive Firepower, mit den beiden Top-Shots der Oilers können die Kings aber nicht ganz mithalten. Insbesondere, da diese in dieser Saison mit Zach Hyman (54 Tore) und Offensiv-Verteidiger Evan Bouchard (81 Punkte) noch zusätzliche Unterstützung erhalten haben. Im Gegenzug setzen die Kalifornier auf ihr bei Fans und Gegnern gleichermassen gefürchtetes 1-3-1 Defensivsystem und mit Cam Talbot auch auf einen neuen Stammtorhüter, der in der Regular Season zu den besten Goalies der Liga zählte (2,50 GAA, Fangquote von 91,3%).

Die Schweizer

In seinem zweiten Jahr in der Filmmetropole konnte Kevin Fiala abermals überzeugen. Zwar skorte der Ostschweizer (29 Tore, 44 Assists) nicht mehr ganz so häufig wie in der vergangenen Spielzeit, zeigte sich dafür aber defensiv verbessert. Genau das wird vom 27-Jährigen auch in den Playoffs gefordert sein, ohne darob seine offensive Torgefährlichkeit einzubüssen. Im vergangenen Jahr konnte er seine Qualitäten gegen die Oilers verletzungsbedingt nur in drei Duellen ausspielen, erzielte dabei aber stolze sechs Skorerpunkte (+1).

Direktbegegnungen

Mit den Oilers und den Kings treffen zum Playoff-Auftakt zwei Divisonsrivalen aufeinander. Dabei konnte Edmonton in dieser Spielzeit bislang drei von vier Direktduellen für sich entscheiden. Los Angeles muss sich also etwas einfallen lassen, um nicht auch noch in den Playoffs zum dritten Mal hintereinander an den Kanadiern zu scheitern.

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