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Muggli zwischen Nordamerika und U20-Traum

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Mit 17 Jahren debütiert Leon Muggli in der National League, nun stellt er sich in Nordamerika neuen Herausforderungen - und träumt von einer Medaille bei der U20-WM.

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Leon Muggli führt das Schweizer U20-Nationalteam als Captain an © KEYSTONE/AP/Matt Krohn

Leon Muggli hat einen steilen Aufstieg hinter sich. Vor der National-League-Saison 2023/24 durfte er die Vorbereitung mit der ersten Mannschaft des EV Zug bestreiten und hinterliess dabei einen nachhaltigen Eindruck. Am 15. September 2023 debütierte er im Alter von 17 Jahren in der höchsten Liga. Ende Juni 2024 wurde er von den Washington Capitals in der 2. Runde als Nummer 52 gezogen, und nun bestreitet er seine erste Saison in Nordamerika.

Allerdings ist bei Muggli bisher nicht alles wie gewünscht gelaufen. Dass er den Sprung ins NHL-Team (noch) nicht schafft, damit musste er rechnen, doch er verletzte sich im zweiten Spiel in der AHL beim Farmteam Hershey Bears, und dies zum zweiten Mal am AC-Gelenk der linken Schulter. Deshalb nahm er sich bewusst Zeit, um einen sauberen Aufbau zu machen, und forcierte nichts.

"Es war schwierig, damit umzugehen", sagt Muggli im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dies umso mehr, als für ihn mit dem Wechsel nach Übersee sozusagen ein neuer Lebensabschnitt begann, da er sein gewohntes Umfeld hinter sich liess - so auch seine Freundin, die noch zur Schule geht. "Heutzutage mit FaceTime geht es eigentlich ziemlich gut", erzählt Muggli.

Immerhin war er jeden Tag um die Mannschaft herum. "Ich war ziemlich integriert, dennoch ist es nicht das Gleiche." Muggli wohnt mit zwei Teamkollegen zusammen, und im Quartier leben noch weitere aus der Equipe. Zwar spürt er den grossen Konkurrenzkampf, "dennoch haben wir es alle sehr gut miteinander, machen auch neben den Trainings etwas zusammen."

Ohnehin ist er keiner, der jammert. Er verfolgt seinen Traum ohne Wenn und Aber. Das unterstreicht eine frühere Aussage von EVZ-Topverteidiger Lukas Bengtsson über Muggli: "Er nimmt nichts für selbstverständlich, ist neugierig, pusht sich selber, arbeitet jeden Tag hart. Ich glaube, er hat gute Chancen, eines Tages in der NHL zu spielen."

In der Vorbereitung durfte Muggli im ersten Testspiel der Capitals auflaufen. "Es war ein guter Augenöffner, um zu sehen, was es wirklich braucht, um meinen Traum eventuell zu verwirklichen", sagt der 19-Jährige. Danach habe er versucht, in den Trainings schon einige Dinge umzusetzen. An das kleinere Eisfeld als in der Schweiz gewöhnte er sich rasch.

Dass sich Muggli in seinem Alter überall noch verbessern kann, ist nichts als logisch, sicher zulegen muss er noch bei der Kraft. Diesbezüglich ist ihm schon ein grosser Schritt gelungen: Seit dem Frühling habe er "sieben bis acht Kilogramm" zugelegt. Das Sommertraining absolvierte er noch beim EV Zug, nutzte aber auch die Zwangspause intensiv, um im Kraftbereich zu arbeiten - vor allem an den Beinen.

Bei den Capitals ist mit Alex Owetschkin einer der grössten Eishockeyspieler aller Zeiten tätig - keiner hat in der Regular Season der NHL mehr Tore erzielt als der 40-jährige Russe (912 vor der Partie in der Nacht auf Dienstag).

Hatte er Kontakt mit ihm? "Ja, ich habe ihn gesehen und mit ihm geredet, war auch mal auf dem Eis mit ihm. Es ist schon speziell, mit ihm im gleichen Raum zu sein. Ich realisiere es noch gar nicht richtig. Früher habe ich mit ihm im Videospiel auf der Playstation gespielt." Muggli weiter: "Man spürt, wie viel Respekt die Leute vor ihm haben, aber er ist ein normaler Routinier ohne Allüren. Auf dem Eis bewegt er sich nicht viel, weiss aber, wo das Tor steht."

Aktuell gilt Mugglis ganzer Fokus der U20-WM, für die er rechtzeitig fit geworden ist. Er bestreitet dieses Turnier wie Jamiro Reber zum dritten Mal und nimmt als Captain des Teams auch neben dem Eis eine wichtige Rolle ein. Zwar haben die Schweizer die ersten beiden Partien in St. Paul im Stadion der Minnesota Wild gegen die klar favorisierten USA (1:2) und Schweden (2:4) verloren, jedoch konnten sich die Leistungen sehen lassen. Nun gilt es, gegen Deutschland und die Slowakei das Viertelfinal-Ticket zu sichern und die Chancen auf einen Exploit zu wahren.

"Es wäre an der Zeit, wieder einmal etwas nach Hause zu nehmen. Jeder im Team glaubt daran und geht mit diesem Gedanken in jedes Training", sagt Muggli. Die bisher einzige Medaille für die Schweiz an einer U20-WM gab es 1998 mit Bronze. Es wäre also wirklich an der Zeit.

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