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Wenn Glauser statt Hrubec glänzt…

Andy

Der Playoff-Final zwischen den ZSC Lions und dem Lausanne HC wird immer mehr zu einem Krimi – auch weil ZSC-Torhüter Simon Hrubec plötzlich menschlich wird und Lausanne-Verteidiger Andrea Glauser trifft und für seinen Goalie einspringt.

Glauser
Das Führungstor: Lausanne-Verteidiger Andrea Glauser lässt ZSC-Goalie Simon Hrubec keine Chance. © KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi

5:2 gewinnen die Waadtländer am Dienstag ihr zweites Heimspiel und gleichen die Serie aus. Am Donnerstag in der Swiss Life Arena entscheidet sich nun, wer die ersten zwei Matchpucks erhält: der grosse Favorit ZSC – oder doch der Lausanne HC, der mit beeindruckender Leidenschaft spielt und immer gefährlicher zu werden scheint?

Es gibt Aspekte, die den Zürchern diesbezüglich Sorgen bereiten können. Da ist der Fakt, dass Goalie Simon Hrubec plötzlich nicht mehr wie ein Ausserirdischer hält, sondern patzt und zwei haltbare Tore (zum 0:2 und zum 1:3) kassiert. Nur gerade 86,21 Prozent der gegnerischen Schüsse entschärft der Tscheche an diesem Dienstagabend. Es ist ein miserabler Wert im Vergleich zur Viertelfinalserie gegen Biel (94,59 Prozent), zum Halbfinal gegen Zug (96,33 Prozent) oder auch zum ersten Finalduell gegen Lausanne (97,14 Prozent). Damit scheint klar: Nur wenn Hrubec in den folgenden Finalspielen wieder zum Hexenmeister wird, bleiben die Zürcher auf Kurs in Richtung zehnter Meistertitel in der Klubgeschichte.

Sorgenfalten bereiten kann den Zürchern auch, dass die Lausanner nun das Momentum und das Glück auf ihrer Seite haben. Offensichtlich wurde dies in der Schlussphase des zweiten Drittels, als die ZSC Lions beim Stand von 1:3 während 97 Sekunden in doppelter Überzahl spielen konnten, aber zu keinem Torerfolg kamen. Entscheidend war da Verteidiger Andrea Glauser, der mit seinem Bein und in bester Goalie-Manier in extremis rettete, als Denis Malgin das leere Tor vor sich hatte. Jener Andrea Glauser, der in der 14. Minute nach einem Konter eiskalt das 1:0 erzielt hatte.

Ein Sixpack als Belohnung

«Das war unglaublich. Ich muss ihm ein Sixpack Bier oder so spendieren», sagte LHC-Goalie Connor Hughes später über die Situation, als Glauser den Gegentreffer verhinderte. Und auch Coach Geoff Ward lobte seinen Verteidiger und sagte lachend: «Ich habe gehört, dass er als junger Mann Streethockeytorwart war.  Er hat wirklich in einem wichtigen Moment eine grossartige Parade hingelegt.» Glauser selber blieb cool, wies darauf hin, dass in der Unterzahl alle einen guten Job gemacht hatten und sagte über seine Rettungstat: «Ich habe reagiert, ohne wirklich darüber nachzudenken, dieses Mal ist es gut gelaufen.» Wichtig sei, den ZSC Lions in den kommenden Spielen nicht mehr solche Überzahlsituationen zu ermöglichen: «Wir dürfen nicht mehr riskieren, noch einmal mit Drei gegen Fünf zu spielen, denn sie sind in dieser Situation wirklich eine gute Mannschaft.»

Diese nicht genützte Überzahlsituation war auch in den Augen von ZSC-Captain Patrick Geering ein Knackpunkt, gleichzeitig sagte er: «Über alles gesehen haben sie besser gespielt.» Auch Yannick Weber, am Samstag mit einem Tor und einem Assist noch der Matchwinner, war mit der Leistung seines Teams nicht zufrieden: «Lausanne ist verdient im Final. Wir sind verdient im Final. Dass es eng ist, ist klar. Dass man nicht jedes Spiel gewinnen kann, ist auch klar. Aber es geht um die Art und Weise, wie man verliert. Und diesmal war diese sicher nicht die richtige.» Die Niederlagen auf das Schwächeln von Goalie Hrubec abschieben will der Berner nicht: «Es kann nicht sein, dass er uns jedes Mal aus dem Loch kratzen muss. Wir haben zu viele Geschenke verteilt, sei es bei den Gegentoren, bei den Chancen, die wir zugelassen haben, oder bei den Strafen. Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht.»

Positiv für die Zürcher ist, dass sie am Donnerstag wieder daheim antreten dürfen, denn in der Swiss Life Arena haben sie in diesen Playoffs gegen Biel, Zug und Lausanne alle sechs bisherigen Spiele gewonnen – mit einem Torverhältnis von 23:12.

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