Team Europa
Rory McIlroy - 4 Punkte aus fünf Matches - 9/10
Ein emotionaler McIlroy sorgte für seine Rekordpunktzahl beim Ryder Cup, indem er eine erfolgreiche neue Partnerschaft mit Tommy Fleetwood bildete, um beide Matches zu gewinnen und auch einen Punkt an der Seite von Matt Fitzpatrick in den Fourballs am Freitag zu erzielen. Er erholte sich von einem hitzigen Wortgefecht mit Patrick Cantlays Caddie nach einer Niederlage am letzten Loch am Samstagnachmittag, um nach einem beeindruckenden 3&1 Einzelsieg über Sam Burns auf dem Weg zum europäischen Sieg am Sonntag in Tränen auszubrechen.
Viktor Hovland - 3,5 Punkte aus fünf Matches - 9/10
Er spielte die Rolle eines Veteranen, obwohl es erst sein zweiter Auftritt beim Ryder Cup war. Er bildete eine undurchdringliche und möglicherweise langfristige Vierer-Partnerschaft mit seinem skandinavischen Kollegen Ludvig Åberg, als sie beide ihre Matches souverän gewannen - eines davon mit einem rekordverdächtigen Vorsprung von 9&7 gegen Scottie Scheffler und Brooks Koepka am Samstagmorgen. Der Norweger schloss mit einem dominanten 4&3-Sieg im Einzel gegen Collin Morikawa ab und wird in den kommenden Jahren Teil vieler erfolgreicher europäischer Teams sein.
Tyrrell Hatton - 3,5 Punkte aus vier Matches - 8/10
Während andere im Team für Schlagzeilen sorgen, hat Hatton in aller Stille eine beachtliche Punkteausbeute erzielt, indem er beide Foursomes-Matches mit Rahm und ein Fourballs-Match mit Hovland gegen Justin Thomas und Jordan Spieth gewann. Nach einer wohlverdienten Pause am Samstagnachmittag kehrte Hatton zurück und holte mit einem 3&2 Einzelerfolg gegen Brian Harman den 14.
Jon Rahm - 3 Punkte aus vier Matches - 8/10
Eine ungeschlagene Woche für den spanischen Star, der beide Vierer-Matches mit Hatton gewann und dann ein unwahrscheinliches Unentschieden in den Fourballs am Freitag herausholte, nachdem er an der 16 zum Eagle einlochte und am letzten Loch einen 35-Fuss-Putt zum Eagle spielte. Er führte Europa im Einzel an und beendete es erneut mit einem Birdie am letzten Loch, das ihm das entscheidende Unentschieden in einem Duell mit der Nummer 1 der Welt, Scheffler, sicherte.
Tommy Fleetwood - 3 Punkte aus vier Matches - 8/10
Fleetwood fügt seiner ohnehin schon bemerkenswerten Ryder Cup Geschichte ein weiteres beeindruckendes Kapitel hinzu, indem er mit seinem 3&1 Einzelsieg über Rickie Fowler den entscheidenden Punkt für den Cup holt. Er und McIlroy bildeten ein beeindruckendes Vierergespann und beendeten die Serie von Xander Schauffele und Cantlay, die in diesem Format ungeschlagen waren, und besiegten Thomas und Spieth. Sein einziger Makel war die Niederlage am Samstagnachmittag im Fourballs mit Nicolai Hojgaard gegen das herausragende amerikanische Paar Max Homa und Harman.
Robert MacIntyre - 2,5 Punkte aus drei Matches - 6/10
MacIntyre kann auf eine gute Leistung in seiner ersten Ryder Cup-Kampagne zurückblicken, denn der 27-Jährige ist in seinen drei Matches ungeschlagen. Allerdings konnte sich der Schotte in den beiden Fourball-Matches auf die Erfahrung des 43-jährigen Veteranen Justin Rose verlassen, insbesondere in den beiden Halbfinalduellen mit Homa und Wyndham Clark. Bei seinem Sieg gegen Thomas und Spieth am Samstag steigerte er sich und wirkte wie ein neuer Mann, als er am Sonntag sein Einzel gewann.
Ludvig Åberg - 2 Punkte aus vier Matches - 7/10
Der 23-jährige Rookie, der erst Anfang des Jahres Profi geworden ist, zeigte keinerlei Anzeichen von Debütnervosität, als er und Hovland ihre beiden Vierer gewinnen konnten, wobei ihr rekordverdächtiger Erfolg über Scheffler und Koepka am Samstagmorgen der herausragende Moment der Woche war. Zugegeben, er hatte es nicht leicht, und leider musste er später in seinem einzigen Fourballs-Match und im Einzel am Sonntag Niederlagen einstecken, wobei Koepka eine kleine Revanche gelang. Nehmen Sie dem jungen Mann jedoch nichts übel, denn dies ist zweifellos nur der erste von vielen weiteren Erfolgen beim Ryder Cup, die noch kommen werden.
Justin Rose - 1,5 Punkte aus drei Matches - 7/10
Der alte Hase zeigte sich in seinen drei Matches bei vielen Gelegenheiten von seiner besten Seite, vor allem, als er der dritte Europäer in Folge war, der beim Fourballs am Freitagnachmittag einen langen Putt an der 18 einlochte - eine Serie, die die Stimmung in den USA nach der 0:4-Schlappe am Vormittag weiter trübte. Rose führte Rookie MacIntyre gekonnt durch seinen ersten Ryder Cup und obwohl er in einem spannenden Einzelduell von Cantlay geschlagen wurde, rechtfertigte er seinen Platz als Wahl des Kapitäns während der Woche voll und ganz.
Shane Lowry - 1. 5 Punkte aus drei Matches - 6/10
Lowry war am Freitagmorgen an Europas Vierern beteiligt, als er sein Match mit dem Neuling Sepp Straka gegen Fowler und Morikawa gewann, doch am Samstag lief es für die beiden nicht so gut, denn sie mussten mit einer 4&2-Niederlage gegen Homa und Harman die einzige europäische Niederlage in diesem Format in dieser Woche hinnehmen. Nachdem er während des Dramas abseits des Platzes am Samstagabend eingesprungen war, kämpfte sich ein aufgeweckter Lowry in seinem Einzelmatch mit Spieth bis zur Hälfte zurück, um sich auf der 18 in den Mittelpunkt der europäischen Feierlichkeiten zu stellen.
Matt Fitzpatrick - 1 Punkt aus drei Matches - 6/10
Fitzpatrick holte sich seinen ersten Ryder-Cup-Punkt zum sechsten Mal, nachdem er zuvor zwei Mal am Ryder Cup teilgenommen hatte, aber leider scheint er mit zwei Niederlagen noch nicht ganz auf dieser Bühne zu Hause zu sein. Luke Donald hat ihn gut gemanagt und entschieden, dass Fourballs das bessere Format für ihn ist, und das hat sich auch bewiesen, als er seinen und McIlroys 5&3-Sieg über Morikawa und Schauffele am Freitagnachmittag dominierte. Cantlay und Clark konnten sich am Samstag nur knapp durchsetzen, während Fitzpatrick das Pech hatte, am Sonntag im Einzel auf den glühenden Homa zu treffen, den er bis zum letzten Loch unter Druck setzte, bevor er ausschied.
Sepp Straka - 1 Punkt aus drei Matches - 6/10
Straka bildete am ersten Morgen in mehrfacher Hinsicht eine beeindruckende Partnerschaft mit Lowry und sein Golf war ebenso beeindruckend, als die beiden ihr erstes Foursomes-Duell gegen Fowler und Morikawa gewannen. Nachdem er am Samstag unterlegen war, sah es am Sonntag eine Zeit lang so aus, als ob Straka den entscheidenden halben Punkt für Europa holen könnte, als er sich von einem Rückstand zurückkämpfte, um Thomas an der 18 zu schlagen, bis der Amerikaner schliesslich den Punkt festhielt.
Nicolai Hojgaard - 0,5 Punkte aus drei Matches - 5/10
Mit seinen 22 Jahren wird Hojgaard beim Ryder Cup wieder dabei sein. Während sein Golf sicherlich auf diesem Niveau war, war seine Punkteausbeute leider nicht so gut. Nur ein halber Punkt aus seiner Vierball-Partnerschaft mit Rahm am Freitag steht für seine Arbeit in dieser Woche zu Buche. Im Einzel am Sonntag setzte er Schauffele bis zum Schluss unter Druck, bevor er schliesslich mit 3&1 verlor.
Team USA
Max Homa - 3,5 Punkte aus fünf Matches - 8/10
Das Team USA war zweifelsohne die beste Wahl. Die 3,5 Punkte des Rookies aus seinen fünf Matches wurden nur noch von McIlroys vier für Europa übertroffen - ebenso wie die beeindruckende Ausbeute von Hovland und Hatton. Seine 4&3-Auftaktniederlage gegen Hovland und Åberg war sein einziger wirklicher Ausrutscher, auch wenn Rose und MacIntyre beim Vierball am Freitag für eine halbe Runde bei 18 zurückkämpften, was ein wenig unangenehm war. Er führte das amerikanische Aufbäumen am Samstag an und gewann dann am Sonntag ein enges Einzelduell mit Fitzpatrick, das das US-Team kurzzeitig hoffen liess.
Patrick Cantlay - 2 Punkte aus vier Matches - 7/10
Cantlay stand auch am Samstag fest im Mittelpunkt des Geschehens, auch wenn das vielleicht nicht beabsichtigt war. Angesichts von Berichten über ein Zerwürfnis innerhalb des US-Teams, an dem er angeblich beteiligt war - sein Nichttragen der Mannschaftsmütze war offensichtlich ein Protest gegen die ausbleibende Bezahlung - war Cantlays Spiel an den letzten beiden Tagen unter dieser Beobachtung und der Gnade der neugierigen europäischen Zuschauer vorbildlich. Zusammen mit Clark setzte er sich gegen McIlroy und Fleetwood in einem hitzigen Fourballs-Duell durch, das sich bis auf den Parkplatz hinzog, bevor er Rose in einem spannenden Einzel ausschaltete.
Brian Harman - 2 Punkte aus vier Matches - 6/10
Es sah nicht gut aus für den Rookie, als er und Homa in den Vierern am Freitagmorgen von Hovland und Åberg mit 4&3 geschlagen wurden und Harman prompt für die Nachmittags-Session gestrichen wurde. Aber der Open-Champion kam zurück und zeigte die Art von Form, die ihn in diesem Sommer in Royal Liverpool siegreich gemacht hat, indem er beide Spiele mit Homa am Samstag gewann - das Paar besiegte Lowry und Straka 4&2 im Vierer und schlug dann Fleetwood und Hojgaard 2&1 im Vierer.
Brooks Koepka - 1,5 Punkte aus drei Matches - 4/10
Koepka hat, wenn man es genau nimmt, keine allzu schlechte Leistung gezeigt und nur eines der drei Matches, die er gespielt hat, verloren. Allerdings war es eine rekordverdächtige 9&7-Niederlage im Vierer mit Scheffler, für die das Paar für immer in Erinnerung bleiben wird. Sie wurden wieder zusammengeführt, nachdem sie ihr Match mit Rahm und Hojgaard am Freitagabend halbiert hatten. Koepka beschwerte sich anschliessend über den Spanier, der sich "wie ein Kind" aufführte. Es fühlte sich wie ein billiger Angriff an und es hat ihm und seinem Team am nächsten Morgen sicherlich nicht geholfen.
Wyndham Clark - 1,5 Punkte aus drei Matches - 5/10
Clark wurde von seinem Kapitän nur sparsam eingesetzt, spielte nur zweimal im Fourballs und wurde dann auf Platz 12 der Reihenfolge für die Einzel am Sonntag begraben. Er holte zwar 1,5 Punkte aus diesen Matches, war aber in Wahrheit stark von der Form von Homa und Cantlay abhängig, bevor er am Sonntag von MacIntyre in einem vergessenswerten Match geschlagen wurde.
Justin Thomas - 1,5 Punkte aus vier Matches - 6/10
Thomas brachte nach der 0:4-Klatsche gegen Europa am Freitagmorgen das dringend benötigte Feuer ins US-Team. Er und Spieth wurden überraschenderweise nicht berücksichtigt, aber die beiden wurden für die nächsten drei Sessions ausgewählt, auch weil sie in der Anfangsphase ihres ersten Vierball-Matches gegen Hovland und Hatton für Furore sorgten, bevor sie auf der Strecke blieben und den Wettbewerb halbierten. Spieth liess ihn mit zwei Niederlagen am Samstag im Stich, bevor Thomas Straka im Einzel besiegte, wobei er das europäische Publikum mit einem von Cantlay inspirierten Zipfel seiner imaginären Mütze anfeuerte.
Sam Burns - 1 Punkt aus drei Matches - 6/10
Burns erhielt von Rahm und Hatton eine Ryder Cup-Schulung, als er und Scheffler das erste Foursomes-Match mit 4&3 verloren, während der Rookie im Einzel am Sonntag gegen einen angefeuerten McIlroy ein wenig auf verlorenem Posten stand. Aber er hat auf dem Weg dorthin gutes Golf gespielt, nicht mehr als seinen ersten Punkt mit Morikawa in den Fourballs am Samstag zu gewinnen, indem er die gefürchtete europäische Partnerschaft von Hovland und Åberg mit 4&3 schlug.
Scottie Scheffler - 1 Punkt aus vier Spielen - 3/10
Einer von nur vier sieglosen Spielern am Wochenende, drei davon Amerikaner. Nicht gerade die Form, die man von der aktuellen Nummer 1 der Welt erwartet. Scheffler und Burns wurden im ersten Vierer-Match von Rahm und Hatton mit 4&3 geschlagen und obwohl er und Koepka ein Vierer-Match mit dem Spanier und Hojgaard später am Freitag halbierten, wurde das Paar am Samstagmorgen von Hovland und Åberg mit einem Rekord von 9&7 geschlagen, was Scheffler in Tränen ausbrechen liess. Er kämpfte im Einzel am Sonntag und zeigte annähernd seine beste Form, um sein Match gegen Rahm zu halbieren, aber es war ein Fall von zu wenig, zu spät.
Jordan Spieth - 1 Punkt aus vier Matches - 3/10
Auch Spieth war in dieser Woche sieglos und konnte sich glücklich schätzen, überhaupt zwei Hälften aus seinen vier Matches zu holen, da er vom Tee aus unerbittlich fehlerhaft war. Er zeigte sein gewohntes Spiel mit dem Wedge in der Hand, aber Thomas rettete ihn in ihren drei Matches als Paar regelmässig aus der Patsche, während sein halbiertes Einzelmatch mit Lowry mehr dem Iren zu verdanken war, der seinen Weg auf der 18 feierte, während der Ryder Cup bereits gesichert war, als seiner eigenen Form.
Collin Morikawa - 1 Punkt aus vier Matches - 4/10
Eine Woche, die er vergessen möchte. Morikawas Spiel verliess ihn bis auf ein paar flüchtige Momente während eines 4&3-Sieges über Hovland und Åberg, als er am Samstagnachmittag mit Burns zusammenspielte. Der zweifache Major-Champion verlor seine beiden Freitagsmatches mit Fowler bzw. Schauffele, während er seine Woche mit einer weiteren schweren Niederlage beendete, als er im Einzel mit 4&3 gegen Hovland unterlag.
Xander Schauffele - 1 Punkt aus vier Matches - 4/10
Schauffele war ein weiterer Spieler, der die ganze Woche über eine traurige Figur abgab. Sein einziger Erfolg in dieser Woche kam in einem eher belanglosen Einzel gegen Hojgaard am Sonntag, das er mit 3&1 gewann. Ansonsten wurde er zweimal geschlagen, wenn er mit Cantlay zusammenspielte - die bisher makellose Bilanz des Duos von fünf Siegen in fünf Vierern bei früheren Ryder Cups und Presidents Cups wurde abrupt beendet - während er auch ein Fourballs-Match mit Morikawa am Freitag verlor.
Rickie Fowler - 0 Punkte aus zwei Matches - 2/10
Wer nicht aufpasst, verpasst Fowlers Ryder Cup 2023. Zugegeben, eine Krankheit scheint eine Rolle bei seinen Kämpfen gespielt zu haben, aber er war Teil der Mannschaft der USA, die am ersten Morgen mit 2&1 mit Morikawa gegen Lowry und Straka verlor, bevor er nicht mehr zu sehen war, bis er im Einzel am Sonntag den Ryder Cup-entscheidenden Punkt gegen Fleetwood abgab.
Was kommt jetzt?
Die Saison der PGA Tour wird am Donnerstag mit der Sanderson Farms Championship in Mississippi fortgesetzt und die DP World Tour reist nach Schottland zur Alfred Duhill Links Championship.
Der nächste Ryder Cup findet vom 26. bis 28. September 2025 in Bethpage Black statt, während die nächste Heimausgabe 2027 in Adare Manor in Irland ausgetragen wird.
