US Masters: Topfavorit Scheffler stark – Woods überrascht

Scheffler, der am Masters 2022 seinen bislang einzigen Triumph an einem Turnier auf Grand Slam-Stufe errang, liegt nach dem ersten Tag lediglich einen Schlag hinter seinem führenden Landsmann Bryson DeChambeau. Auf den 18 Löchern musste er keinen einzigen Schlagverlust hinnehmen und beendete die Runde an mit 66 Schlägen.

Wegen schlechten Wetters und böigen Winden begann das mit 18 Millionen Dollar dotierte Turnier im Augusta National Golf Club mit einer Verspätung von zweieinhalb Stunden. 27 der 89 Teilnehmer konnten die erste Runde nicht beenden und müssen am Freitag «nachsitzen». Für die übrigen Turniertage wird gutes Wetter vorhergesagt.

Scheffler, der in seinen letzten 31 Turnieren 24 Top-10-Platzierungen erreicht hat, sagte später: «Ich habe da draussen nicht viel über mein Ergebnis nachgedacht. Ich meine, es ist der erste Tag des Turniers. Ich habe nur versucht, gute Schläge zu machen und geduldig zu bleiben.» Jedes Mal, wenn er bei einem Golfturnier antrete, hoffe er, dieses auch zu gewinnen, so Scheffler. «Wenn man Tiger Woods das Gleiche fragen würde, würde er sagen, dass er nicht annähernd so viele Golfturniere gewonnen hat, wie er sollte. Ich denke, das ist ein Teil dessen, was uns als Spieler antreibt: Wir wollen uns messen, und wir wollen hier draussen gewinnen. Golf ist kein sehr befriedigendes Spiel, würde ich sagen. In einer Woche gewinnt man, und in der nächsten Woche taucht man auf und gewinnt nicht.»

Der fünffache US-Masters-Sieger Tiger Woods sorgte für eine positive Meldung. Nach seinem schweren Autounfall im Februar 2021, bei dem er beinahe das rechte Bein verloren hätte, spielte der mittlerweile 48-jährige Superstar nur noch sieben reguläre Turniere. An drei dieser Events musste er aufgeben, weil es nicht mehr ging. In Augusta absolvierte er bis zum Unterbruch wegen der hereinbrechenden Dunkelheit 12 Löcher und liegt mit einem Schlag unter Par erstaunlich gut im Rennen – geteilter Rang 17.

«Der Körper ist in Ordnung», sagte Woods später. «Der Wind war überall, es war einer der schwierigsten Tage, an denen ich je gespielt habe. Es war schwer, nicht nur die Richtung, sondern auch die Intensität des Windes zu bestimmen. Die Intensität wechselte ständig hin und her.»

Am Freitag wartet eine noch viel happigere Aufgabe auf ihn. Woods muss seine erste Runde schnell hinter sich bringen. Dann wird er eine kurze Pause einlegen und zu seiner zweiten Runde aufbrechen. Das bedeutet, dass er am Freitag einen 23-Loch-Tag vor sich hat. Das sind fast so viele Löcher, wie er im ganzen Jahr 2024 absolviert hat, bevor er zum Masters kam. Im Februar spielte Woods bei seinem Turnier im Riviera Country Club 24 Löcher, bevor er sich wegen einer Magenerkrankung in der zweiten Runde zurückzog. Sein Rezept? «Ich werde mich aufwärmen und dann einfach dorthin gehen und meine Runde beginnen. Ich denke, dass die Pause zwischen den Runden etwa 20 bis 30 Minuten betragen wird, so dass der Flow zwischen dem Ende ersten Runde und dem Beginn von Runde 2 anhalten wird.»