Skills-Coach Balázs Bartalis: Lausannes unbekannter Titelhamsterer
Heute Abend steigt in der Lausanner Vaudoise Arena Spiel 4 des Playoff-Finals 2024. Aus nächster Nähe mit dabei: Balázs Bartalis, Skills Coach des Lausanne HC. Wer ist der unbekannte Mann, der aktuell in seinem dritten Playoff-Finale in vier Jahren steht? Sky Sport klärt auf.
No-Name mit Titel-Gen
Keine Frage, das Palmarès des Lausanner Trainerteams kann sich sehen lassen. Head Geoff Ward, Assistent Peter Andersson und Goalie-Coach Cristobal Huet haben zusammen schon fast alles gewonnen, was es im internationalen Eishockey zu gewinnen gibt. Nur der vierte Mann im Staff, der Ungare Balázs Bartalis, kann da nicht ganz mithalten. Stanley Cup Triumphe, WM- oder Olympiamedaillen, ja sogar Profi-Spiele, sucht man in Bartalis’ Vita gemäss «eliteprospects.com» nämlich vergeblich. Stattdessen entschied sich der Mann aus der alten ungarischen Königsstadt Székesfehérvár schon kurz nach seiner Juniorenzeit für eine Laufbahn als Trainer. Dafür wechselte Bartalis bereits im Alter von 21 Jahren nach Finnland, wo er bei den finnischen Klubs Heinolan Peliitat und Vierumäki United erste Erfahrungen sammelte.
Durchstarten in Växjö
So richtig lanciert wurde die Karriere des heute 29-Jährigen im Anschluss bei den Växjö Lakers. In die südschwedische Universitätsstadt zog es ihn zu Beginn der Saison 2017/2018, erst einmal während zwei Jahren als Assistent der U20-Junioren. Zur Spielzeit 2019/2020 folgte dann der Schritt in die erste Mannschaft, wo er seine heutige Funktion als Skills Coach übernahm. In den drei Jahren mit dem schwedischen Spitzenklub kümmerte er sich umfassend um die individuelle Weiterentwicklung der Lakers-Spieler und hatte so seinen Anteil am insgesamt dritten Meistertitel des Klubs im Frühling 2021. Sicherlich auch dank dieses Erfolges bot sich Bartalis im Sommer 2022 die Möglichkeit, um in die Schweiz zu Genf-Servette zu wechseln, wo er letztes Jahr bereits den zweiten Meistertitel seiner noch jungen Karriere feiern durfte.
Lausannes Puzzle-Teil
Trotz des gelungenen Einstands in der Calvin-Stadt, wechselte der ehemalige Junior des Vasas SC auf diese Spielzeit hin zum Lausanne HC. Der Grund für den auf den ersten Blick überraschend anmutenden Entscheid: In der Olympiastadt bot sich Bartalis die Gelegenheit, erstmals in seiner Karriere auch an Spieltagen von der Bande aus zu coachen. Ein «no brainer» für den Mann aus dem Eishockey-Entwicklungsland Ungarn, der die Gelegenheit sich persönlich weiterzuentwickeln sehr schätzt. «Im Spiel von erfahrenen Persönlichkeiten wie Geoff (Ward) oder Peter (Andersson) zu lernen, bedeutet mir sehr viel», so Bartalis, der zuletzt auch zum Staff der ungarischen U20-Nationalmannschaft gehörte, kürzlich gegenüber dem Blick. Vielleicht ist die Freude schon in Kürze auch ganz auf Lausanner Seite. Dann nämlich, wenn der junge Skills Coach auch mit seinem dritten Arbeitgeber im internationalen Profi-Eishockey den Meistertitel gewinnt. Es wäre das erste Championat in Lausannes Klubgeschichte.