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Im Wallis liegen die Nerven blank

Andy

Lange sah es so aus, als ob der FC Sion den sofortigen Wiederaufstieg in die Super League schafft. Doch nach der 0:1-Niederlage im Direktduell sitzt der FC Thun den Wallisern im Nacken – und sorgt wohl auch bei den Grasshoppers für Sorgenfalten.

Sion
Thuns Leonardo Bertone lässt Sions Théo Bouchlarhem abheben. © KEYSTONE/Peter Klaunzer

Ein Sieg in Thun, dann hätte der FC Sion wohl den Fendant in Strömen fliessen lassen können. Vier Runden vor Schluss wäre der FC Thun entscheidend distanziert gewesen und hätte der Aufstieg vorgefeiert werden können.

Hätte, hätte, hätte – im Sport war der Konjunktiv bekanntlich noch nie ein guter Begleiter und sieht die Realität ganz anders aus. Statt des befreienden Sieges gab es für Sion am Montag in Thun eine 0:1-Niederlage. Für die Tabelle heisst dies: Der FC Sion hat vier Spiele vor Schluss zwar noch vier Punkte Vorsprung auf die Thuner. Doch das Polster ist nur scheinbar komfortabel – das Team von Mario Lustrinelli hat noch ein Spiel mehr auszutragen.

Damit sind die Karten im Aufstiegsrennen neu gemischt. Und werden gerade die Walliser nervös. Platzt am Ende der Aufstiegstraum gar doch noch? Und was ist, wenn am Samstag der Cup-Halbfinal daheim gegen den FC Lugano verloren geht? Gerät das Team von Didier Tholot plötzlich in die Negativspirale und verpasst es, sich für eine eigentlich starke Saison, in der im und um den Verein so bemerkenswert viel Ruhe herrschte, zu belohnen?

«In wichtigen Partien spielen wir wie Kinder»

Die Nerven liegen beim FC Sion nach der dritten Niederlage im vierten Saisonduell (plus ein Unentschieden) gegen die Thuner ganz offensichtlich blank. «In wichtigen Partien spielen wir wie Kinder!», liess Verteidiger Joël Schmied nach der Niederlage seinem Frust freien Lauf. «Sie waren in keinem Spiel besser als wir. Uns fehlt der Mut, wir verstecken uns, spielen defensiv und kreieren null Chancen.» Thun habe sehr clever gespielt, erklärte Schmied gegenüber dem Blick. «Aber wir stehen daneben wie 13-Jährige und schweigen. Das geht nicht. Wir müssen dem Schiedsrichter auf die Eier gehen und ihm sagen, dass es nach zehn Sekunden Zeitspiel eine Gelbe Karte gibt.»

Was nun? Am Samstag haben die Walliser, einst das Schweizer Cup-Monster par excellence, die Möglichkeit, gegen Lugano den Finaleinzug zu schaffen und Moral zu tanken. Gleichzeitig besteht die Gefahr, gegen die formstarken Tessiner chancenlos zu sein und ins Zweifeln zu geraten. «Wenn wir so spielen wie gegen Thun, kassieren wir eine gewaltige Klatsche», warnt Schmied.

Gewarnt sein sollten aber auch die Grasshoppers. Der Rekordmeister befindet sich in der Super League auf Barragekurs und würde dann im Showdown um den letzten Platz in der Beletage des Schweizer Fussballs auf Sion oder Thun treffen. Zwei Gegner, gegen den die Zürcher enorm gefordert sein dürften. Man erinnere sich nur an die zweite Cup-Runde im September, als Sion die Hoppers mit einer 3:0-Packung aus dem Wettbewerb warf… Es sind wahrlich keine rosigen Aussichten.

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