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Stefan gegen Stefan – mit belgischen Spielverderbern?

Andy

Heute startet die 86. Tour de Suisse mit einem Zeitfahren im Klosterdorf Einsiedeln. Aus Schweizer Sicht sind die Augen der Fans auf die beiden Stefans aus dem Thurgau gerichtet: Stefan Küng und Stefan Bissegger: Erobert einer von beiden das erste gelbe Leadertrikot?

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An der EM 2022 triumphierte Stefan Bissegger (Mitte) vor Stefan Küng (l.) und Filippo Ganna. Wer jubelt heute an der Tour de Suisse? © IMAGO / frontalvision.com

Stefan Küng und Stefan Bissegger sind Spezialisten im Kampf gegen die Uhr. Küng wurde im letzten Jahr in dieser Disziplin Vizeweltmeister, geschlagen nur um drei Sekunden vom Norweger Tobias Foss und sechs Sekunden vor dem Belgier Remco Evenepoel. Bissegger, an der WM damals auf Rang 5, triumphierte dafür in der Zeitfahr-EM, gewann eine Sekunde vor Küng die Goldmedaille. Da liegt es auf der Hand, dass die beiden Thurgauer Weltklasse-Zeitfahrer auf der 12,7 Kilometer langen Strecke in der Region Einsiedeln/Sihlsee heisse Kandidaten auf den Sieg und das erste Maillot jaune sind.

«Das ist die grosse Revanche!»

Im Verlauf der letzten Jahre haben sich Stefan & Stefan immer wieder in Zeitfahren duelliert – und in 14 von 18 Fällen hatte Küng die Nase vorne. So war das auch an der Tour de Suisse 2021, als beim Auftakt in Frauenfeld Küng das Zeitfahren vor Bissegger gewann und sich in Gelb einkleiden lassen konnte. Logisch, dass Bissegger Revanchegelüste hegt. In den letzten Tagen sagte er lachend: «Ja klar, das ist die grosse Revanche!» Allerdings ist hinter die Verfassung von Bissegger ein Fragezeichen zu setzen, nachdem er sich Ende März bei einem Sturz in Belgien einen Bruch des linken Handgelenks zugezogen hatte, sich operieren lassen musste und erst seit knapp einem Monat wieder normal trainieren darf. Auf seinen Formstand angesprochen, sagt er: «Schwierig zu sagen, weil ich nicht so viel trainieren konnte. Ich versuche jedenfalls mein Bestes.»

Gemäss Planung ebenfalls nicht in Topform befindet sich aktuell Stefan Küng. Nachdem er neun Tage des Giro d’Italia bestritten hatte, legte der 29-Jährige eine kurze Pause ein, ehe er vor der Tour de Suisse zehn Tage und Nächte auf dem Säntis auf 2502 Meter über Meer verbrachte. Das Ziel: der Höheneffekt, also dass sich die roten Blutkörperchen im Körper mehren, die Sauerstoffaufnahme gesteigert und so die Leistung verbessert wird. «Es geht darum, möglichst viele Stunden auf dem Berg zu verbringen. Hier ist das ideal», erklärte Küng dem Sonntagsblick.

«Ich habe meinen Peak noch nicht erreicht»

Auf seiner Prioritätenliste steht die Tour de Suisse nicht ganz oben, seine grossen Ziele in den nächsten Wochen sind die Tour de France und anschliessend die Weltmeisterschaft. «Dementsprechend habe ich meinen Peak noch nicht erreicht», so Küng, der sich für den ersten Tag der Tour de Suisse 2023 nicht als Topfavorit sieht, «aber sicher als Mitfavorit».

Der erste Herausforderer der Schweizer wird heute wohl der Belgier Remco Evenepoel sein. Der 23-Jährige gewann schon das erste Einzelzeitfahren am Giro d’Italia und nahm dem fünftklassierten Küng auf den knapp 20 Kilometern 43 Sekunden ab. Auch in der neunten Etappe, einem Zeitfahren über 35 Kilometer, triumphierte der Belgier, während der Schweizer Vierter wurde – mit dem mickrigen Rückstand von vier Sekunden. Am Tag danach gab Evenepoel dann aber als Gesamtleader das Rennen auf – Corona.

Remco Evenepoel weiss wie Küng, wie es ist, eine Etappe der Tour de Suisse zu gewinnen. Letztes Jahr entschied er in Vaduz das Schlusszeitfahren für sich, siegte vor dem Briten Geraint Thomas, dem Gewinner des Gesamtklassements, und Stefan Küng. Ein anderer Spielverderber für die Thurgauer Stefans könnte ein weiterer Belgier sein: Wout van Aert. Der 28-Jährige gewann bereits neun Tour de France-Etappen, zuletzt vor einem Jahr das Zeitfahren am zweitletzten Tag, als Stefan Küng über 40,7 Kilometer fast zwei Minuten verlor und Elfter wurde und Stefan Bissegger das Rennen mit einem Rückstand von knapp fünf Minuten auf Rang 57 beendete. Schlagen die Schweizer heute zurück?

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