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HCD-Trumpf Aeschlimann – grosse EVZ-Effizienz

Andy

Die Spannung steigt. Heute Abend können der EV Zug und der HC Davos den ZSC Lions in den Halbfinal folgen. Oder wehren sich der SC Bern und Lausanne so erfolgreich wie Lugano gegen das Saisonende?

Lino
EVZ-Stürmer Lino Martschini ist mit zwei Toren und fünf Assists aktuell Viertelfinal-Topskorer. © KEYSTONE/Philipp Schmidli

Nach einer starken Regular Season haben die ZSC Lions den EHC Biel mit 4:0 Siegen im Viertelfinal in die Ferien geschickt, können nun an Details schleifen, die Batterien wieder ganz füllen und vom Sofa aus verfolgen, wer am Ostermontag im ersten Halbfinalspiel ihr Gegner sein wird: Zug, Bern, Davos oder Lugano?

Der HC Lugano hat sich am Dienstag in der Serie gegen Gottéron zurückgemeldet und bestreitet am Donnerstagabend in Fribourg das entscheidende siebte Spiel. Wetten, dass bei den Freiburgern, die in den letzten neun Jahren gerade mal eine Playoffserie für sich entschieden, die Nerven ein Thema sein werden?

Die Nerven sind auch in den zwei Halbfinals heute Abend ein Thema. Lausanne steht mit dem Rücken zur Wand, braucht gegen den HCD einen Auswärtssieg, um die Belle zu erzwingen und nicht frühzeitig in die Ferien geschickt zu werden. Es ist eine schwierige Aufgabe, nachdem die Waadtländer am vergangenen Samstag in Davos die Contenance verloren, 116 Strafminuten sowie eine 2:5-Niederlage kassiert hatten. Über alles gesehen war Lausanne bis jetzt die bessere Mannschaft in diesem Viertelfinal, aber die Bündner waren viel effizienter – und sie haben mit Sandro Aeschlimann einen Goalie, der die gegnerische Offensive zum Verzweifeln bringt: 94,82 Prozent der Schüsse hat er in den ersten fünf Viertelfinalspielen pariert, damit ist er um Welten besser als die Lausanne-Keeper Connor Hughes (89,09%) und Kevin Pasche (83,33%).

Wenn die Stümer nicht mehr treffen…

Die Offensive – sie ist der aktuelle Sorgenfaktor beim LHC. Zehn Tore in fünf Viertelfinalspielen sind zu wenig, um eine Runde weiterzukommen. Bemerkenswert dabei ist, dass die Hälfte dieser Treffer auf das Konto der Verteidiger Lukas Frick, Andrea Glauser (je 2) und Lawrence Pilut geht und von den Stürmern nur Michael Raffl, Antti Suomela, Ken Jäger, Jiri Sekac und Miikka Salomäki je einen Treffer erzielten. Heute in Davos muss diese offensive Impotenz definitiv abgelegt werden.

Einen Matchpuck hat auch der EV Zug heute Abend in der PostFinance Arena gegen den SCB. Nach einer schwierigen Regular Season, in der es zum Abschluss nur gerade einen Sieg in zehn Spielen gab, haben die Zuger Fahrt aufgenommen und lassen plötzlich wieder ihre Muskeln spielen lassen. Dies nicht physisch, sondern spielerisch und mental.

Die Effizienz des EVZ

Da ist zum Beispiel das Powerplay, das während der Qualifikation mit einer Erfolgsquote von 15,44 Prozent das schlechteste der ganzen National League war. In dieser Viertelfinalserie gegen den SCB liegt die Erfolgsquote bei starken 35,29 Prozent, es ist hinter den ZSC Lions (40 Prozent) der zweitbeste Wert der Liga. Beeindruckend ist aber auch die Effizienz, welche die Zuger in dieser Serie auszeichnet. 15,67 Prozent der insgesamt 134 Schüsse des Teams von Dan Tangnes landeten bislang Berner im Tor – es ist der Bestwert aller Viertelfinalisten. Zum Vergleich: Der SCB kommt auf 161 Torschüsse und eine Effizienz 6,83 Prozent.

Mit durchschnittlich 4,20 erzielten Toren pro Viertelfinal liegt der EVZ ebenfalls an der Spitze (SCB: 2,20). Bemerkenswert ist zudem, dass sich vor allem auch die Schweizer als Torschützen feiern lassen können: Nur 38,10 Prozent dieser 21 Tore wurden durch die Importspieler erzielt (SCB: 36,36 Prozent). Dario Simion beispielsweise hat in den ersten fünf Viertelfinalspielen bereits viermal getroffen und unterstrichen, dass er ein Mann für die entscheidende Phase in einer Saison ist: In den letzten drei Jahren realisierte er in den Playoffs im Schnitt fast einen Skorerpunkt pro Spiel, nach den ersten fünf Viertelfinals liegt er bei 1,40 Punkten/Match. Dazu kommen mit Lino Martschini (7 Punkte) und Fabrice Herzog (6) zwei weitere Schweizer, die eifrig Punkte sammeln.

Und der vielleicht grösste Trumpf ist Goalie Leonardo Genoni, der sich massiv gesteigert hat. In der Regular Season entschärfte er noch 91,86 Prozent der gegnerischen Schüsse, bei der 3:4-Heimniederlage im ersten Viertelfinalduell parierte er nur 87,10 Prozent der SCB-Schüsse auf sein Tor, Coach Dan Tangnes hielt dennoch an ihm fest – und nach fünf Spielen steht Genoni bei 93,17 Prozent. Anders sieht es bei den SCB-Torhütern aus, die von Jussi Tapola munter gewechselt werden und so kein Selbstvertrauen aufbauen können, sondern weiter verunsichert werden: Adam Reideborn kommt auf 84,78 und Philip Wüthrich auf 83,33 Prozent. Es sind weit unterdurchschnittliche Werte, mit denen ein Halbfinaleinzug absolut unrealistisch ist. Doch die Berner haben in dieser Serie auch schon gezeigt, dass man sie nicht abschreiben darf…

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