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Gut-Behrami erfüllt sich einen Traum – Odermatt-Serie gerissen

Andy

Nach den technischen Disziplinen am Weltcupfinal in Saalbach-Hinterglemm hat das überragende Ski-Duo Lara Gut-Behrami und Marco Odermatt die ersten vier von acht möglichen Kristallkugeln im Trockenen. Und dies, obwohl Odermatt für einmal nicht ins Ziel kam.

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Lara Gut-Behrami mit der Riesen-Kristallkugel. © KEYSTONE/Gian Ehrenzeller

Schon vor dem Weltcupfinal in Österreich war klar, dass die Amerikanerin Mikaela Shiffrin und der Österreicher Manuel Feller die Slalom-Wertung gewinnen und Superstar Marco Odermatt im Gesamtweltcup und in der Riesenslalom-Weltcup triumphiert. In diesen beiden Disziplinen hat die Tessinerin Gut-Behrami heute mit dem Nidwaldner Odermatt gleichgezogen.

Sie zeigte im Riesenslalom eine taktische Leistung, fuhr ohne Risiko, aber mit viel Kalkül, um mindestens Rang 14 zu erreichen, der zum Gewinn beider Wertungen genügte. Am Ende reichte es ihr im letzten Riesenslalom des Winters trotz «der zwei schlechtesten Läufe des Winters» zu Rang 10, mit dem beachtlichen Rückstand von 3,22 Sekunden auf die italienische Siegerin Federica Brignone, welche die Saison in beiden Wertungen auf Rang 2 beendet.

«Dass ich das geschafft habe, darauf bin ich stolz»

«Diese Kugel ist ganz anders als Super-G. Das war immer meine Lieblingsdisziplin. Der Riesen ist die Basis, das habe ich immer gesagt. Wenn man da vorne mitmischt, dann hat man es technisch im Griff», sagte Gut-Behrami über den Disziplinensieg. «Und das wollte ich immer unbedingt erreichen. Mich hat es immer gestört, wenn ich als Speedfahrerin bezeichnet wurde. Denn ich wollte technisch auf einem hohen Niveau sein. Ich habe immer gesagt, es wäre wunderschön, irgendwann um die Riesen-Kugel mitzufahren. Denn das heisst, du bist konstant unterwegs und bei den Besten im Skifahren. Dass ich das geschafft habe, darauf bin ich stolz.»

Die erste Riesenslalom-Kugel für Gut-Behrami bei den Frauen ist auch die erste für die Schweiz, seit die Appenzellerin Sonja Nef vor 22 Jahren diese Disziplinenwertung gewann. Im Gesamtweltcup dauerte das Warten weniger lang, letzte Schweizer Siegerin war Lara Gut-Behrami im Jahr 2016. «Vieles treibt mich immer an, noch besser zu werden. Seit 2016 habe ich einen so weiten Weg gemacht. Ich habe mich als Athletin weiterentwickelt, ich wollte Erfolge haben. Ich habe mich immer unter Druck gesetzt, denn ich dachte, ich muss besser werden. Und das oft mit der Brechstange», sagte Gut-Behrami über ihren zweiten Triumph im Gesamtweltcup. «So habe ich gemerkt, ich muss vieles anders machen, mein Weg muss ein anderer werden. Seither habe ich ein anderes Leben. Mich treibt die Freude an. Ich geniesse es jetzt sehr, habe die Freude wieder. Das nehme ich für mein weiteres Leben mit.»

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Trotz des Ausscheidens und nach einem ersten Frust freut sich Marco Odermatt über die Riesenslalom-Trophäe.
«Ich bin wütend auf mich»

Bereits am Samstag nahm Marco Odermatt die kleine Kugel für den Triumph im Riesenslalom-Weltcup in Empfang, dies allerdings auch mit einem weinenden Auge. Er schied im zweiten Lauf auf dem Weg zur erneuten Bestzeit aus, verpasste damit den zehnten Sieg im zehnten Riesen der Saison, gleichzeitig endete seine Siegesserie in seiner Paradedisziplin. «Ich bin wütend auf mich, weil nach einem sehr guten ersten Lauf alles so schön aufgegleist war für einen perfekten Riesenslalom-Abschluss. Aber dann habe ich wirklich einen sehr dummen Fehler begangen, ich wollte zu schnell beschleunigen», sagte Odermatt nach seinem Ausscheiden. Er wies aber gleichzeitig darauf hin, dass immerhin «die Richtigen» von seinem Malheur profitierten: Loïc Meillard, der das Rennen gewann und der 34-jährige Thomas Tumler, der seine Karriere schon mehrfach beenden wollte, in den letzten fünf Rennen nun aber immer in die Top Ten fuhr und nun den dritten Weltcup-Podestplatz in seiner Karriere realisierte.

Odermatt kann nun am kommenden Wochenende wie Gut-Behrami die grosse Kristallkugel für den Sieg in der Gesamtwertung in Empfang nehmen; dieser Triumph steht auch schon länger fest. Zudem gehen der Nidwaldner und die Tessinerin in den Speed-Disziplinen als Führende in die letzten beiden Rennen, haben grösste Chancen, auch Kristall in der Abfahrt und im Super-G in Empfang zu nehmen.

Gut-Behrami führt in der Abfahrt vor dem letzten Rennen mit 369 Punkten vor den Österreicherinnen Stephanie Venier (301) und Cornelia Hütter (297); ihr reicht ein siebter Platz, um erstmals die Kugel in der Königsdisziplin zu gewinnen.  Bei den Männern liegt Marco Odermatt (552 Punkte) vor Cyprien Sarrazin (510)? Odi reicht im letzten Rennen der Saison ein dritter Platz, um in jedem Fall vor dem Franzosen, der zuletzt wegen einer Verletzung pausieren musste, an der Spitze zu bleiben.

Im Super-G liegt Gut-Behrami (540 Punkte) vor Hütter (471) und Brignone (466) – mit Rang 8 im finalen Rennen ist ihr die fünfte Super-G-Kugel auf keinen Fall mehr zu nehmen. Und bei den Männern kann wohl nur ein Ausscheiden Odermatt vom Gewinn seiner zweiten Super-G Kugel verhindern. Der Nidwaldner liegt 81 Punkte vor dem Österreicher Vincent Kriechmayr, für den Triumph reicht ihm Rang 13. Und bei einem Odi-Nuller müsste Kriechmayr gewinnen.

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