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Highlight zum Saisonende: Next Gen ATP Finals mit Dominic Stricker

Patrick

Während sich die grossen Stars der Herrentour seit einer Woche in der verdienten Winterpause befinden, duellieren sich die erfolgreichsten Jungprofis dieser Saison ab Dienstag noch einmal im Rahmen der Next Gen ATP Finals. Mit von der Partie ist auch Dominic Stricker. Was ist der Schweizer Nr. 2 zuzutrauen? Sky Sport wirft einen Blick auf das Turnier.

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Kann sich zum Saisonende einen beträchtlichen Zustupf verdienen: Dominic Stricker © IMAGO / Hasenkopf

Saudi-Arabiens nächster Coup

Seit 2017 gibt es die Next Gen ATP Finals, in denen sich die acht besten Jungprofis (Jahrgang 2002 und jünger) analog zu den ATP Finals in zwei Vierergruppen gegenüberstehen. Im Round-Robin-Format werden in jeder Gruppe die zwei Teilnehmer der Halbfinals ermittelt, deren beide Sieger sich am kommenden Samstag im Endspiel gegenüberstehen. Die Siegerlisten der vergangenen Jahre zieren mit Stefanos Tsitsipas (ATP 6), Jannick Sinner (ATP 4) und Carlos Alcaraz (ATP2) u.a. drei Namen, welche heute das Herrentennis an vorderster Front mitprägen.

Nach fünf Austragungen in Mailand, findet das Turnier in diesem Jahr zum ersten Mal in der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda (engl. Jeddah) statt. Damit lässt das umstrittene, im Weltsport aber immer stärker präsente Königreich zum ersten Mal auch im Tennis seine Muskeln spielen. Mit zwei Millionen US-Dollar wurde das Gesamtpreisgeld der Veranstaltung im Vergleich zu 2022 direkt einmal um rund 43% angehoben. Das finanzielle Commitment Saudi-Arabiens dürfte auch ein wichtiger Grund dafür sein, dass sich die ATP gleich bis 2027 dazu verpflichtet hat, die Next Gen Finals am Roten Meer auszutragen.

 

Dominic Stricker und seine Konkurrenten

Eines vorneweg: Die ganz grossen Namen wie z.B. Wimbledon-Sieger Carlos Alcaraz (ATP 2), Becker-Schützling Holger Rune (ATP 8) oder US-Open-Halbfinalist Ben Shelton (ATP 17) wird man in Dschidda nicht sehen. Trotzdem wartet das Turnier mit einem interessanten und ausgeglichenen Teilnehmerfeld auf, das von den beiden Franzosen Arthur Fils (ATP 36, Sieger Lyon) und Luca Van Assche (ATP 66, zweifacher Turniersieger auf der Challenger Tour) angeführt wird. In deren Schlepptau folgt eine Gruppe von fünf Spielern, welche in der Weltrangliste allesamt zwischen den Rängen 90 und 120 platziert sind, inklusive Dominic Stricker (ATP 93). Der Linkshänder aus Grosshöchstetten (BE) nimmt zum zweiten Mal an den Next Gen Finals teil und möchte seinen Halbfinaleinzug vom Vorjahr zumindest wiederholen. Zuletzt erfreute er die Schweizer Tennisfans mit der Viertelfinalqualifikation in Basel, musste sich in der Folgewoche beim Challenger-Turnier in Ismaning aber verletzungsbedingt in der zweiten Runde zurückziehen. Trotzdem darf Stricker mit Optimismus auf die anstehenden Aufgaben blicken, auch wenn er der eher stärkeren «Green Group» zugelost wurde. Ab Dienstag trifft er dort auf den topgesetzten Fils (FRA), Luca Nardi (ITA, ATP 119) und Flavio Cibolli (ITA ATP 100), der auch sein Gegner im Auftaktmatch vom Dienstagnachmittag sein wird. Am schlechtesten klassierter Spieler im Feld ist der mit einer Wild Card ausgestattete Jordanier Abdullah Shelbayh (ATP 187).

 

Das steht auf dem Spiel

In erster Linie geht es bei den Next Gen ATP Finals um viel Prestige und einen erheblichen finanziellen Zustupf, der für die noch nicht zu den Grossverdienern der Tour gehörenden Jungprofis sehr wertvoll ist. Jeder der acht qualifizierten Spieler erhält eine Startgage von USD 150'000 und kann sich dann mit jedem errungenen Sieg weitere Prämien hinzuverdienen. Im bestmöglichen Fall kann sich der ungeschlagene Turniersieger in Dschidda USD 514'000 erspielen. Zum Vergleich: Das Gesamt- Karrierepreisgeld (Einzel und Doppel) von Spielern wie Alex Michelsen (19, ATP 94), Hamad Medjedovic (20, ATP 111) und dem bereits erwähnten Nardi beträgt bislang weniger als USD 500'000. Darüber hinaus spielt das Turnier auch für die Zukunft des Herrentennis im Allgemeinen eine nicht unbedeutende Rolle. Seit dem Debut 2017 nutzt die ATP die Next Gen Finals immer wieder dazu, um Anpassungen im Regelwerk auf hohem Niveau auszutesten. So werden sämtliche Matches wie im vergangenen Jahr im Best-of-Five-Modus ausgespielt, wobei ein Satzgewinn nur vier Spielgewinne erfordert. Auch das No-Ad-Scoring wird erneut angewandt. Komplett neu ist 2023 eine Shot Clock (acht Sekunden) zwischen dem ersten und zweiten Aufschlag, welche das Spiel genauso weiter beschleunigen soll, wie die reduzierte Shot Clock (von 25 auf 15 Sekunden) bei kurzen Ballwechseln mit maximal drei Schlägen. So fehlt es dem Anlass auch ohne die Möglichkeit, Weltranglistenpunkte zu gewinnen, nicht an interessanten Ansätzen.  

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