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Rafael Nadal ist zurück: Nach 347 Tagen und ein bisschen älter

Patrick

Knapp ein Jahr nach seinem letzten Match kehrte Tennis-Superstar Rafael Nadal Anfang Woche auf die ATP Tour zurück. Beim Vorbereitungsturnier in Brisbane feilt der Spanier rund zehn Tage vor Beginn der Australian Open an seiner Form. Was ist dem grossen Kämpfer beim Auftakt in die Grand-Slam-Saison zuzutrauen? An der australischen Goldküste zeigt sich «Rafa» bislang von seiner besten Seite.

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Überzeugt in Brisbane bislang: Rafael Nadal © IMAGO / PanoramiC

Am Dienstag dieser Woche war es genau 347 Tage her, seit Rafael Nadal zum letzten Mal ein Profi-Match bestritt. Damals traf er in der 2. Runde der AO 2023 auf Mackenzie McDonald (USA) und scheiterte sang- und klanglos in drei Sätzen. Hüftprobleme zwangen den Mallorquiner in die Knie und führten schliesslich nach einer Operation im Sommer zum vorzeitigen Saisonabbruch. Nicht wenige befürchteten sogar das Karrierenende des 22-fachen Grand-Slam-Siegers, doch der grosse Kämpfer kündigte an, noch einmal auf die Profi-Tour zurückkehren zu wollen. Am Brisbane International war es Anfang Woche schliesslich soweit: Nach fast einem Jahr ohne Wettkampf gab der Vater eines mittlerweile 15 Monate alten Sohnes ein viel beachtetes Comeback.

 

Erinnerungen an Federer

Vor sieben Jahren hatte ein gewisser Roger Federer im Alter von 35 Jahren und nach einem halben Jahr Verletzungspause die Tenniswelt mit dem Triumph bei den Australian Open verblüfft. Soweit ist Rafael Nadal selbstredend noch nicht, aber die Art und Weise, wie der zweifache AO-Champion in diesen Tagen sein Comeback gestaltet, macht Hoffnung, dass der Tank des mittlerweile 37-Jährigen noch nicht leer ist. In seinen ersten beiden Auftritten gegen Dominic Thiem (ATP 98) und Jason Kubler (ATP 102) zeigte sich Nadal von der Grundlinie resistent wie eh und je, dominierte gerade längere Ballwechsel und überzeugte bei eigenem Aufschlag. Mit einer Erfolgsquote von über 78% punktete er sogar deutlich häufiger mit seinem Service als im Verlauf seiner Karriere (knapp 65%), was ihm nach seiner langen Wettkampfpause entgegenkommen dürfte. Schlägt «The Bull» auch im Viertelfinale von heute gegen Jordan Thompson (ATP 55) ähnlich stark auf, dürfte es dem Australier schwerfallen, Nadal ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Bislang bewegt sich der Spanier zwar noch nicht immer optimal, mit seinem Service und einem speziell auf zweite Aufschläge konsequenten Returnspiel (Erfolgsquote von über 50% in beiden Partien) nimmt er das Spieldiktat aber meist frühzeitig in die Hände.

 

Melbourne als ultimativer Test

Gewiss: Nadal bereits jetzt zum heissen Anwärter auf den Australian-Open-Titel zu ernennen, wäre nach nur zwei Partien verfrüht. Zu schwach waren dafür die beiden bisherigen Gegner und zu unterschiedlich die Bedingungen im Vergleich zu einem Grand Slam. Immerhin: In Brisbane könnten im weiteren Verlauf der Woche mit Grigor Dimitrov (ATP 14) und dem neu von Boris Becker und Severin Lüthi betreuten Dänen Holger Rune (ATP 8) zwei echte Tests auf «Rafa» warten, ehe es ab dem 14. Januar im Melbourne Park ernst gilt. Spiele über mindestens drei und maximal fünf Gewinnsätze werden Nadal körperlich und mental noch einmal ganz anders herausfordern, als dies die Matches jetzt tun können, wobei gerade diese beiden Komponenten stets zu den grossen Stärken eines fitten Rafael Nadals zählten. Dank eines geschützten Rankings wird die aktuelle Weltnummer 672 in Melbourne als ATP Nr. 6 antreten können, trotzdem drohen ihm spätestens ab dem Viertelfinale richtig grosse Gegner. Sollte es soweit kommen, dürfte dass die Tennisfans weltweit freuen – und den grossen Wettkämpfer Rafael Nadal sowieso.   

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